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Foto: Irma Flesch

Es wird kein frohes neues Jahr

20. Dezember 2012

Die Zeit schreitet lachend über uns hinweg – Magenbitter 01/13

Wenn Sie diese Zeilen lesen, haben Sie überlebt. Erstaunlich. Ein ganzes Jahr lang wurden wir mit Weltuntergangsszenarien überschüttet. Nach 5.200 Jahren endet der Maya-Kalender Baktun. Wahrscheinlich hatte vor 5.200 Jahren irgendwer einfach keinen Bock mehr, weiterzuschreiben, und nun machten sich die Esoteriker ins letzte Hemd. Ob sie am 22. Dezember tatsächlich verwundert aufgestanden sind, ist unbekannt und natürlich absolut (Vodka) unbedeutend.

Dabei hatte dieses Jahr 2012 tatsächlich etwas Endzeitliches. Schauen wir nach Bochum, wo nach 50 Jahren bei Opel Schicht im Schacht, äh, Schicht am Förderband ist. Ich erinnere mich sofort an Ernst Reuters Jahrhundertspruch: „Völker dieser Welt, schaut auf diese Stadt“, um dann sofort innezuhalten und mir zu sagen: Nee, lasst das mal lieber sein, schaut lieber nach Aleppo oder Kairo, dort haben sie Probleme, die einen schaudern lassen. Die Maya haben das gewusst, Nostradamus wahrscheinlich auch, dummerweise weiß es auch Obama, aber dem ist das scheißegal, Hauptsache, seine mit Monopoly-Geld (Tonnen an nachgedruckten Dollarnoten) überschüttete Wirtschaft schrammt noch mal an einer Rezession vorbei. Die EU kennt die weltweiten Desaster natürlich auch, aber die treibt damit selbst ihre Wirtschaft an, wir haben nämlich prima Waffen, die wir an alle liefern, die welche brauchen, wenn sie nur Kohle, äh, Euros haben. Und wenn sie keine haben, ja dann leihen wir ihnen eben welche. Das bringt doppelt Gewinn und am Ende sogar den noblen Friedensnobelpreis. Nicht, dass man die feinziselierte Begründung des Komitees nicht wohlwollend nachvollziehen könnte, aber so richtig dreckig gemacht haben sich die Herren Millionäre van Rompuy, Barroso und Schulz sicher dafür nicht, und an die, die damals an den Schlagbäumen für eine Verbrüderung demonstriert haben, erinnert sich kein Schwein mehr. Scheiß Scheinheiligkeit in Oslo, nur weil wir unsere Verteilungskämpfe in entferntere Länder verlegt haben. Beweis: Denken wir mal an einen SPD-Fritzen, der tatsächlich kundtat, dass unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt würde.

Wenn Sie, verehrte LeserInnenschaft, dies noch vor Silvester lesen, dann einen guten Rat: Nehmen Sie sich nicht vor, wie jedes Jahr mit dem Rauchen aufzuhören oder etwas netter zu den Mitmenschen zu sein. Streben Sie danach, einen Managerposten zu ergattern, egal wo, und sei es bei Brot für die Welt. Dann können Sie getrost ein paar Milliarden Euro in den Sand setzen und werden anschließend dennoch mit einem Dutzend Millionen Euro abgefunden. Sie ahnen es schon. Völker dieser Welt, schaut nach Essen, wo man nicht nur die Kultur abgewirtschaftet hat, sondern auch den renommierten Stahlkonzern ThyssenKrupp. Nicht, weil hier die Jungs nicht ordentlich gearbeitet hätten, in Brasilien und den USA sind die fünf Milliarden Scheine versickert. Ein anderer SPD-Fritze hat den Aufsichtsrat in Essen daraufhin gerade verlassen. Den kennt man auch in Bochum. Dort hält der Herr Millionär immer teure Reden. Ob er als „Arbeiterführer“ auch eine Abfindung in Essen …? Seien Sie jedenfalls 2013 auf der Hut.

Peter Ortmann

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