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Kleine und große Designerstücke konnten auf dem Markt bestaunt und erworben werden
Foto und Video: Alina Seiche

Design, das man sich leisten kann

29. Oktober 2014

Ein Wochenende lang verschönerten handgemachte Kunstwerke die Weststadthallen in Essen

Auf den ersten Blick könnte es nicht unpassender sein: ein „Design Gipfel“ in der Weststadthalle. Designer bieten exklusive Unikate und Kleinserien an – und das in einer alten Industriehalle. Doch wer den in Essen zum fünften Mal veranstalteten Markt für Designartikel besucht hat, ist womöglich um eine Erkenntnis reicher heimgekehrt: nämlich die, dass nicht alle Designer unbezahlbare Einzelstücke für die High Society herstellen.

Am 25. und 26. Oktober fand der Design Gipfel in der Weststadthalle einen Ort zum Verweilen. Zwei Tage lang stellten Labels aus dem Ruhrgebiet und ganz Deutschland ihre Produkte aus und boten sie gleichzeitig zum Verkauf an. Die etwa 50 Stände füllten sowohl die große Eventhalle als auch das Foyer und den „WeststadtHorizont“. Begleitet von Loungemusik und dem Duft frischer Crêpes konnten die Besucher allerlei Handgefertigtes bewundern und erwerben, von Schmuck über Mode bis hin zu Kleinmöbeln.

Zugegeben, zumindest am Samstag hätte es voller sein können. Das fanden auch die Gründerinnen Anna Anastasova und Katherina Lindenblatt. „Letztes Mal war mehr los“, erklärten sie. Das trübte aber nicht die gute und vor allem entspannte Laune auf dem Markt der anderen Art. Auffällig war vor allem die entspannte Art der Designer. Egal ob jung oder alt, arm oder reich – es wurde beinahe darauf bestanden, sich gegenseitig zu duzen. Also nichts mit Konkurrenzkampf unter den Anbietern. Jeder gönnte jedem seine Kunden, die sich wiederum ab Betreten der Halle als Bestandteil der großen Design Gipfel-Familie sehen durften.

Einen erkennbaren Trend auf den aktuellen Märkten bildet die nachhaltige und klimafreundliche Anfertigung der Waren. Zwar kontrollieren die Initiatorinnen Anna und Katherina nicht jeden einzelnen Produktionsschritt der Labels; gern gesehen ist die Rücksichtnahme auf unseren Planeten aber natürlich trotzdem. Und dass sich auch ohne dementsprechende Aufnahmebedingungen ein großer Anteil an klimafreundlich hergestellten Artikeln beim Design Gipfel findet, ist umso erfreulicher. So war zum Beispiel „Upcycling“ ein großes Thema in Essen. Upcycling beschreibt die Wiederverwendung alter Gegenstände für hochwertigere Produkte. Das Label „Ko-j“ zum Beispiel macht Spiegel aus Autoreifen, und Designerin „alexascha“ verwendet unter anderem altes Glas und Keramik für ihren Schmuck.

Kunst zum Hinstellen und Aufhängen darf auf dem Design Gipfel natürlich auch nicht fehlen. Die 15 Illustratoren von „Das Beet“ zum Beispiel haben es sich zur Aufgabe gemacht, erschwingliche Kunst anzubieten, und haben neben Gemälden für mehrere tausend Euro auch Bilder und Poster für etwa 15 Euro in ihrem Sortiment. Zum ersten Mal dabei war Frank Kunert. Er fotografiert Miniaturszenerien, die er vorher aufwendig selbst zusammensetzt – Gründerin Katherina erzählte, dass die Erstellung einer Miniaturwelt bis zu zwei Wochen dauern kann.

Das Düsseldorfer Streetwear-Label Obono; Foto: Alina Seiche

Mit Labels wie der Streetwear-Marke „Obono“, „fuxbau“, „Berlin-Underwear“ und vielen mehr war auch Designermode vertreten, und „Kibonu“ genannte Bäumchen, die in einer Mooskugel verwurzelt sind und eine unkomplizierte Alternative zum Bonsai darstellen, hatten als erste Pflanzen beim Design Gipfel die lange Reise von München ins Ruhrgebiet auf sich genommen. Eine einheitliche Zielgruppe gibt es laut Veranstalterin Katherina nicht: „Wir haben gedacht, dass unsere Zielgruppe junge Leute bis 40 sind, aber es kommen auch ältere Leute; vom Studenten bis zu den Damen um die 60 ist alles dabei.“

Das nächste Ziel des Design Gipfels ist Münster. Am 15. und 16. November können dort wieder Mode, Accessoires, Möbel, Bilder und Schmuck bestaunt und gekauft und dabei leckere Crêpes verspeist werden.

Design Gipfel | Sa 15. + So 16.11. 12 - 18 Uhr | Mensa 2, Münster

Alina Seiche

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