Arnold Schwarzenegger als „Terminator“ in Öl, Ornella Mutis Rückenakt in Pastell. Erst mit Plakat-Werbung für „Asterix und Obelix gegen Cäsar“ beendete der Italiener Renato Casaro 1998 seine Karriere beim Hollywood-Film. Immer noch gilt er als letzter großer Plakatmaler und hat bis dahin die internationale Welt der Filmplakate über Jahrzehnte beeinflusst. Das Deutsche Plakat Museum im Museum Folkwang zeigt jetzt 70 Plakate und Plakatentwürfe für Western, Monumental- und Fantasyfilme. Die sogenannten „Entwürfe“ sind eigentlich eigenständige Gemälde, deren technische Präzision an photorealistische Arbeiten denken lässt. Viele Details ließen sich lange Jahre drucktechnisch gar nicht darstellen. In den letzten Jahren verwendete Casaro auch die Sprühpistole – um noch mehr Genauigkeit zu schaffen.
Es ist auch ein ziemlich amüsanter Gang durch die Filmgeschichte. Nach den Westernklassikern der 1950er und 1960er folgen in den 1970er Jahren die Plakate zu den Spaghetti-Western mit Terence Hill und Bud Spencer oder Soft-Komödien mit Adriano Celentano. Selbst Didi Hallervorden hat den Meister des gemalten Films früh für sich entdeckt und ihn ein paar seiner „Didi“-Spaß-Machwerke malen lassen. Seinen eigentlichen Durchbruch hatte er 1965. Da verpflichtete ihn Dino De Laurentiis für sein „Die Bibel“-Opus. Casaros Bilder hingen dann am Sunset Boulevard an Großflächen.
Wie einflussreich die Arbeit von Casaro war, zeigt die Anekdote aus der Produktion „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ mit dem Duo Hill/Spencer. Er sollte ein Plakat machen, das diese Faulheit und Lässigkeit des Filmhelden in irgendeiner Form zeigt. Casaro legte ihn in eine Krankentrage, die hinter ein Pferd gebunden war. Das gefiel den Filmemachern so gut, dass sein Plakatentwurf Teil des Plots wurde. Aber zu seinen Arbeiten gehören auch bekannte Plakate für berühmte Monumentalfilme wie „Der letzte Kaiser“ oder „Es war einmal in Amerika“. Die ausgestellten Originalentwürfe sind photorealistische Leckerbissen, die zusätzlich auch unbekannte Versionen der Filme zeigen, denn nicht immer wurde gleich die erste Arbeit angenommen.
„Gemalter Film“ I Deutsches Plakatmuseum im Folkwang Museum Essen I bis 15.4. l 0201 884 50 00
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