Die Malerei von Gerhard Hoehme ist im Emil Schumacher Museum bestens aufgehoben. Wie Schumacher gehört Hoehme zu der jungen Generation, die in den Krieg ziehen musste und nach 1945 mittels der Kunst an der Gestaltung der Zukunft mitwirken wollte. Hoehme, der 1920 nahe bei Bitterfeld geboren wurde, hatte in Halle/Saale studiert und bereits informell gemalt, ehe er 1951 in den Westen übersiedelte und noch drei Semester an der Kunstakademie Düsseldorf absolvierte. Hier befand er sich mitten in der Avantgarde, die den internationalen Austausch suchte. Auf dem weiten Gebiet des Informel entwickelte Hoehme seinen eigenen Stil.
Die mit vielen Leihgaben zusammengestellte Ausstellung verdeutlicht die sukzessiven Veränderungen. Sie zeigt die suchenden Anfänge in der expressiv vorgetragenen Balance von Linie und Fläche ab Anfang der 1950er Jahre, dann die vibrierenden, Farbmaterie und Polyester schichtenden Bilder um 1960, die nervös flirrenden Flächenfüllungen und die Malereien mit Schrift und schließlich das Vordringen in den Raum, als Hoehme Kunststoff-Schnüre über der gestisch-informellen Malerei frei auslaufen ließ. Deutlich wird, wie wichtig die filigrane Struktur hin zum linearen Feld durch das gesamte Werk hindurch ist und dass die zeilig strukturierten Überlappungen der Farbmaterie bereits das Raumempfinden der späten Bilder tragen.
Gerhard Hoehme wurde mit etlichen Preisen und wichtigen Ausstellungen geehrt. 1960-84 lehrte er als Professor für Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf, 1989 ist er gestorben. Durch Ausstellungen wie die in Hagen bleibt er mit seinem Werk unvergessen.
Gerhard Hoehme | bis 17.2. | Emil Schumacher Museum Hagen | 02331 207 31 38
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