Heinz Erhardt war ein Witz- und Sprachgenie. Was meist als leichte Unterhaltungskost daherkam, war das Ergebnis der Ideen und der harten Arbeit eines Meisters der Komödie. Große Fußstapfen also, in die Thomas Glup da tritt. Doch was dem Großmeister der Willi Winzig war, ist für Glup Heinz Erhardt selbst: die Paraderolle halt. Auch wenn er äußerlich kein Zwillingsbruder von Heinz Erhardt ist, hat Glup Duktus und Sprechrhythmus so perfekt verinnerlicht, dass man bei geschlossenem Auge meint, Erhardt sei wiederauferstanden. Die alten Filme enthalten zudem so einiges an Situationskomik, was sich passend von der Leinwand auf die Bühne transportieren lässt.
An der Seite eines spielfreudigen Rathaus-Ensembles läuft Glup in dem Stück „Das hat man nun davon“ zu großer Form auf. Erzählt wird die Geschichte aus dem Film „Was ist denn bloß mit Willi los?“, in der der wohlmeinende Steuerbeamte Willi Winzig die mahnenden Steuerbescheide den „Kunden“ vorenthält und sie stattdessen lieber im Wandschrank seines Büros aufbewahrt. Damit das ganze nicht auffliegt, braucht Willi einen pfiffigen Plan. Den entwickelt er in einem turbulenten Theaterstück voller Wortwitz und griffiger Pointen. Und ein klein wenig fühlt es sich so an, als wäre der echte Heinz Erhardt wieder unter uns, zumindest für einen Abend.
Heinz Erhardt: Das hat man nun davon | 14.-25.10. | immer 19.30 Uhr, Sonntags 19 Uhr, 15. u. 25.10. 16 Uhr | www.theater-im-rathaus.de
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