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Geht ganz in der Natur auf: Dominik Eulberg
Foto: Janina Jung

Sounds of Greater Cologne

09. September 2019

Philosophische Poesie und Vogelgesang mit Beats – Kompakt Disk 09/19

Stefanie Schrank kennt man vor allem als Sängerin und Gitarristin der Kölner Bands Locas in Love und Karpatenhund. Sie ist außerdem als Künstlerin tätig. Mit „Unter der Haut eine überhitzte Fabrik“ erscheint Ende September ihr Solo-Debüt, das mit Hilfe von

Lucas Croon von der Düsseldorfer Stabil Elite ein elektro-poppiges bis krautrockiges Gewand über seiner zart-aggressiven, philosophischen Poesie trägt (Staatsakt).

Das Kölner Technolabel Kompakt, vor gut 20 Jahren gegründet, hat es sich zur guten Gewohnheit gemacht, einmal im Jahr kurz vor Weihnachten unter dem Titel „Pop Ambient“ eine besinnliche Compilation zu veröffentlichen. Das Gegenstück kümmert sich pünktlich zum Hochsommer hingegen um das Kerngeschäft des Labels: Clubmusik! „Total“ heißt diese Reihe, die inzwischen bei Ausgabe 19 angekommen ist. Mit 26 Stücken liefert man tatsächlich einen guten Überblick über die Kompakt-Welt, von Gründern und Stammgästen über jüngere Acts des Labels bis hin zu Neuentdeckungen. Die Mehrzahl der mal düsteren, mal melodischen Stücke ist bereits erschienen, die exklusiven Stücke finden auf dem Doppelvinyl Platz. Eine sehr gelungene Auswahl und viel abwechslungsreicher, als man beim Etikett Minimal meinen müsste.

Knurriger klingt das neue Album von Mathias Schaffhäuser, Kölner Elektronik-Produzent seit Mitte der 90er Jahren, obwohl sein neues Album „Hedonism, what else“ heißt. Kantiges, sperriges Grooven hören wir auf den Clubtracks, also eher widerständiger Hedonismus. Das passt zum ein oder anderen politisch-subversiven Unterton seiner Musik der letzten Jahre. Und die Offenheit gegenüber anderen Genres zeigt sich in progressiv-(Beat-)freien Stücken (Snork Enterprises).

Der Produzent, Ornithologe und Umweltschützer Dominik Eulberg wiederum, ebenfalls zwischenzeitlich in Köln ansässig, inzwischen aber wieder im Westerwald verortet, ist in seiner Musik überaus melodiös. Auf seinem fünften Album „Mannigfaltig“ dominieren sehr lange, nicht durchgängig Beat-basierte Tracks die sich in ihrer fast kitschigen Schönheit wie ein Sonnenuntergang zur Postkarte eines Sonnenuntergangs verhält. Seine Musik ist nicht die Postkarte, sondern der Sonnenuntergang (!K7).

Christian Meyer-Pröpstl

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