Jedes der Kunstwerke ist handverlesen. Im Campusmuseum der Ruhr-Universität Bochum sind derzeit Neuerwerbungen der letzten Jahre ausgestellt – noch vor dem bisherigen Sammlungsbestand. Die Neuen verjüngen und aktualisieren die bislang vertretene Kunst, wenden sich vielfach aber den gleichen Sujets und ähnlichen Fragestellungen zu. Und sie nehmen Fühlung zum älteren Bestand auf. Da sind die ekstatischen Tänzerinnen bei Sebastian Freytags Siebdruck „Echo“ – die mehrfache Wiederholung eines Konzertplakates – und die jungen Frauen mit der Kohlemaske in der Videoinstallation von Susanne Weirich, die nicht nur miteinander korrespondieren, sondern auch die Bronzebüste von Alberto Giacometti einbeziehen. „Protention/Retention“ von Lars Breuer erinnert im evozierten Kippeffekt durch die symmetrischen Schnitte an Op-Art Effekte, die in den Beiträgen der ZERO-Künstler anklingen. Und die vier Wandobjekte aus gefärbtem Baumwollstoff, die Franz Erhard Walther selbst angeordnet hat, hängen kongenial neben der „weichen“ Bleiarbeit von Richard Serra und richten so den Blick auf die Materialität. Schön ist, dass zwei druckgrafische Blätter von Barbara Grosse gemeinsam mit zwei Acrylmalereien ihrer Tochter Katharina ausgestellt sind – wobei die Blätter der älteren Künstlerin sich als konzentrierter erweisen.
1967 wurde die Sammlung moderner Kunst in den Kunstsammlungen der Ruhr-Universität Bochum angelegt; seit 1975 besitzt sie eigene Räume auf dem Campus und mittlerweile auch in der „Situation Kunst (für Max Imdahl)“ in Weitmar. Die Sammlung wird also auch weiterhin betreut und erweitert.
Die Sammlung Moderne – Expanded | bis 30.6. | Campusmuseum Bochum | 0234 322 67 82
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