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Ausstellungsansicht „Kohle. Global“, © Ruhr Museum
Foto: Rainer Rothenberg

Licht und Schatten

31. Oktober 2013

„Kohle global“ im Ruhr Museum Essen – Ruhrkunst 11/13

Es ist der perfekte Ort für diese kulturgeschichtliche Ausstellung: Das Ruhr Museum in der Kohlenwäsche auf Zeche Zollverein widmet sich dem Rohstoff Kohle in allen seinen Facetten. Das beginnt mit der Substanz selbst und reicht über ihre Gewinnung und Verarbeitung hin zur Verwendbarkeit und den damit verbundenen ökonomischen und ökologischen Fragestellungen, mit einem Exkurs zu den Bräuchen und Ritualen. Zugleich thematisiert die Ausstellung die Vor- und Nachteile mit den heutigen Erkenntnissen. Sie verweist auf alternative Methoden der Energiegewinnung und bleibt doch auf das Thema der Kohle konzentriert. Zwar ist der internationale Umgang mit der Kohle das Leitmotiv dieser Ausstellung; immer wieder aber wird auch die Situation hier vor Ort angesprochen, die Geschichte des Kohleabbaus und die Umwidmung der Zechen-Anlagen hier im Ruhrgebiet, mit der Errichtung des Ruhr Museums mit seinen Exponaten und seiner großartigen fotografischen Sammlung und der Erklärung zum Weltkulturerbe. Sinnvoll ist ja schon, dass diese Ausstellung in die Sammlungs-Präsentation zu den Fragen des Strukturwandels eingebettet ist.

Was Kohle ist, erklärt die Ausstellung anschaulich. Wie unterschiedlich sie in den unterschiedlichen Ländern und Kontinenten ausfällt, erfährt man gleich am Anfang der Ausstellung, wo eine Vielzahl von Kohlestücken gezeigt wird. Welchen Stellenwert die Energiegewinnung mittels Kohle in den verschiedenen Ländern besitzt, verdeutlichen dann Schautafeln mit zum Teil überraschenden Erkenntnissen. Attraktiv für die Präsentation ist natürlich die Bergmanns-Romantik mit den Devotionalien und den fotografischen Aufnahmen unter Tage, die noch den Kumpel als Individuum vorstellen. Wenige Meter entfernt sind Fotografien der gigantischen Förderfahrzeuge zu sehen, winzig daneben die Fahrer und die Spuren der Landschaft: Immer ist die Gefährdung gegenwärtig. Da ist es wieder: Die Ausstellung verliert nie die andere Seite aus den Augen, das und die enzyklopädische Übersicht machen sie unbedingt sehenswert, noch bis zum 24. dieses Monats.

„Kohle. Global“ I bis 24.11. I Ruhr Museum auf Zollverein, Essen I www.ruhrmuseum.de

THOMAS HIRSCH

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