Workingman´s Death
Deutschland, Österreich 2004, Laufzeit: 122 Min., FSK 16
Regie: Michael Glawogger
In den sozialistischen Ländern nannte man sie Helden der Arbeit, die ukrainischen Arbeiter von heute malochen oft illegal. Auf dem Bauch kriechend schieben sie sich durch ungesicherte Stollen. Unter Lebensgefahr bauen sie Kohle ab, um zu überleben. Einst im Namen des Staates, jetzt um sich zu retten. Aber gemeinsam mit der Familie finden sie immer wieder Lebensfreude. Es liegt eine Kraft in dieser täglichen Art zu leben, und grotesker Weise ist es noch immer eine Tradition, nach der Hochzeit zum Standbild des Arbeiterhelden von einst zu pilgern, um Blumen abzulegen. In Indonesien erleben wir die ganze Schwere des Schwefelabbaus. Im Kontrast dazu sieht man Touristen, die sich lächelnd neben den Schwefel schleppenden Arbeitern ablichten lassen. Unter den Schlachtern in Nigeria herrscht Stolz. Sie sind es, die die Nahrung beschaffen. Sie glauben an ihren Gott, der sie das Leid der schweren Arbeit zwischen Blut und Gedärmen ertragen lässt. Es ist ihr Schicksal, täglich Ziegen zu schlachten, zu zerlegen und zu häuten. In Pakistan zerlegt man stattdessen ein Riesenschiff, es wird verschrottet. Es ist eine gefährliche Arbeit mit Schweißgerät in Schwindel erregender Höhe, aber auch die Arbeiter dort ertragen es im Glauben an ihren Gott. In China sieht es ganz anders aus: Da wird die Planwirtschaft von einst in marktwirtschaftliche Formen umstrukturiert. Die Werktätigen arbeiten hier in einem modernen Bergwerk und sind stolz darauf. Im Ruhrgebiet wurden die einstigen Kohleabbaugebiete bereits in große Freizeitparks umgewandelt. Der Schweizer Michael Glawogger ("Megacities") liefert in seinem unkommentierten Dokumentarfilm keine genaue Analyse der heutigen Bedingungen schwerer körperlicher Arbeit. Sein Film legt aber einen assoziativen Blick auf aus westlicher Sicht inzwischen archaisch anmutende Arbeitsbedingungen frei.
(Heiko R. Blum)
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Viel Spaß beim Film“
Vom Ende der Platzanweiser:innen – Vorspann 04/24
The Monk And The Gun – Was will der Lama mit dem Gewehr?
Start: 1.8.2024
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
Was läuft im Kino?
Über die Programmierkunst echter und gespielter Helden – Vorspann 03/24
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24
Bad Director
Start: 9.5.2024
Robot Dreams
Start: 9.5.2024
Das Zimmer der Wunder
Start: 16.5.2024
Nightwatch: Demons Are Forever
Start: 16.5.2024
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Mit einem Tiger schlafen
Start: 23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
May December
Start: 30.5.2024
Was uns hält
Start: 20.6.2024
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
Love Lies Bleeding
Start: 18.7.2024
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Prognose: Lachstürme
Die Komödie findet endlich ins Kino zurück – Vorspann 02/24
Alien: Romulus
Start: 15.8.2024