No Man's Land
Bosnien/Frankreich/Italien/Belgien 2001, Laufzeit: 98 Min., FSK 12
Regie: Danis Tanovic
Darsteller: Branko Djuric, René Bitorajac, Filip Sovagovic, Georges Siatidis, Katrin Cartlidge, Simon Callow, Serge-Henri Valcke
Volltreffer
juggernaut (162), 05.04.2005
Es gibt ja Leute, die glauben, dass jede Generation ?ihren? Krieg braucht. Warum das möglicherweise doch keine so gute Idee ist, zeigt dieser zu Recht mehrfach preisgekrönte Film exemplarisch anhand des Balkankrieges. Ebenso schwarzhumorig wie eindringlich, und in der bitteren Schlusspointe auf drastische Weise zugespitzt: Da kann auch kein Kampfmittelräumdienst mehr helfen. ?No Man?s Land? ist nur zu empfehlen.
Grabenkämpfe
Colonia (683), 06.12.2004
"No man's land" ist im Kino zu Unrecht untergegangen. Dem Zuschauer kann mans noch nicht mal vorwerfen. Der wäre sicher gern in den Film gegangen, aber alles schien seinerzeit darauf programmiert, es dem willigen Konsumenten so schwer wie möglich zu machen.
"No man's land" ist ein sehr kluger Film. Hart an der Realität, die eben oft absurd ist. Medien und UN bekommen ihr Fett weg und das Gezanke der beiden Kontrahenten im von Gott und der Welt verlassenen Schützengraben - "Ihr habt den Krieg angefangen" - "Nein, ihr!" - bringt den Irrsinn auf den Punkt.
Ein eher beiläufiger Spruch wie "Die spinnen in Ruanda" oder das bittere Ende der Story stehen für den ziemlich schwarzen Humor des Films.
Die brillanten Bilder brauchen keine Musik und keine Special Effects. Die Spannung entsteht allein durch das intelligente Drehbuch und die starken Akteure. Da stimmt einfach mal alles.
Leute, kauft euch die DVD! Es lohnt sich.
www.dieregina.de
Sorry
Clayton (1), 09.03.2003
Tja, ich würde mich ja gerne den anderen, ausgesprochen positiven Kommentaren anschließen. Allein, nach meiner Meinung hatte der Film einige erhebliche Schwächen. Fast möchte man annehmen, das politisch bedeutsame und zumindest auch weitgehend politisch korrekt behandelte Thema ist verantwortlich dafür, daß der Film international solche Beachtung gefunden hat.
Vielfach hat das Drehbuch der Konvention den Vorzug gegenüber der Originalität gegeben. Böse storygeile Journalisten geistern ebenso durch den Film wie hohe Blauhelmoffiziere, die sich für nichts Anderes als die mediale internationale Meinung und ihre jugendliche, attraktive Sekretärin interessieren. Als besagte Sekretärin hinter dem britischen, altherrenvirilen Offizier mit megakurzem Rock, Splitterweste und Stahlhelm aus dem Hubschrauber hüpfte, um zum Pressetermin zu eilen, fühlte man sich als Zuschauer schon metaphorisch geprügelt. Autsch.
Und wirklich witzig war die Komödie eigentlich auch nicht. Es ist nich übermäßig komisch, wenn sich die beiden Hauptdarsteller gegenseitig mit vorgehaltenem Gewehr zwingen zuzugeben, daß die jeweils eigene Seite für den krieg verantwortlich sei.
Immerhin versöhnlich stimmt, da dem behandelten Thema nun doch einmal angemessen, das Ende der Geschichte. Die beiden Protagonisten entwickeln eben nicht fix freundschaftliche Beziehungen zueinander, um den Krieg als gemeine Veranstaltung böser Mächte im Hintergrund darzustellen, in den prinzipiell friedliche Menschen als Opfer verwickelt werden. Vielmehr entwickeln die beiden Figuren schon ganz allein und eigentlich losgelöst von dem ursprünglichen serbisch-bosnischen Konflikt, eine Feindschaft, die am Ende beide umbringen wird. Die Dummheit, die sinnlose Kriege am Leben erhält, ist eben nicht nur die Dummheit der Regierungen, wie man heute so gerne annimmt, sondern auch die Dummheit der Regierten!
Sehr sehenswert!
mr. kurtzman (168), 23.02.2003
Hasserfüllte Kriegsgegner sind sie geworden, die vorher Nachbarn waren und plötzlich erbittert gegeneinander um Leben und Tod kämpfen. Wir reden vom Europa Mitte der Neunziger. Genauer gesagt dem Krieg auf dem Balkan zwischen Serben und Bosniern. Mittendrin die hilflosen UN-Blauhelmsoldaten, die den Wahnsinn mehr oder weniger tatenlos zusehen mussten. Nicht zu vergessen die Presse, die alleine durch ihre Präsenz die verantwortlichen UN-Vorgesetzten unter Druck setzten. Die Geschichte ist ziemlich verrückt und zugleich genial erzählt. Letztendlich kann ich diesen Film nur empfehlen, besonders auch an diejenigen die ?Bowling for Columbine? so wichtig fanden.
„Petzold hat einen Reichtum an Anekdoten“
Enno Trebs über „Roter Himmel“ – Roter Teppich 04/23
„Ich hatte bei diesem Film enorm viel Glück“
Tarik Saleh über „Die Kairo Verschwörung“ – Gespräch zum Film 04/23
Mysteriöses auf schottischem Landsitz
„Der Pfau“ im Cinedom – Foyer 03/23
„Man muss sich über alte Zöpfe Gedanken machen“
Clemens Richert zur 44. Auflage der Duisburger Akzente – Festival 03/23
„Emotionen kochen hoch und Leute entblößen sich“
Lavinia Wilson über „Der Pfau“ – Roter Teppich 03/23
Blumen statt Kotbeutel
Warum wir die Kritik brauchen – Vorspann 03/23
Alle Farben der Welt
37. Teddy-Award-Verleihung bei der 73. Berlinale – Foyer 02/23
Drei NRW-Filme im Berlinale-Wettbewerb
20. NRW-Empfang im Rahmen der 73. Berlinale – Foyer 02/23
Hochwertiges deutsches Filmschaffen
Verleihung des Preises der Deutschen Filmkritik 2022 auf der Berlinale – Foyer 02/23
„Einen Körpertausch würde ich nicht gerne machen“
Jonas Dassler über „Aus meiner Haut“ – Roter Teppich 02/23
Zurück nach 1973
Essener Filmkunsttheater setzen ihre Jubiläumsreihe fort – Vorspann 02/23
„Die Sichtung ist das Highlight!“
Katharina Schröder zum 30. Jubiläum des blicke Filmfestivals – Festival 01/23
Wenn kein Geschäft mehr sein darf
Die Stadt Mainz führt die Kinorettung ad absurdum – Vorspann 01/23
Mehr als Ruhrgebietsromantik
Filmfestival blicke: Jubiläumsauftakt im Bahnhof Langendreer – Festival 12/22
An die Arbeit
Filmfestival blicke: Sonntagsmatinee in Bochum – Festival 12/22
Fatihs Punch
Nicht das Kino muss gerettet werden, sondern der Spielfilm – Vorspann 12/22
Die Kairo Verschwörung
Start: 6.4.2023
Der Fuchs
Start: 13.4.2023
Empire of Light
Start: 20.4.2023
Infinity Pool
Star: 20.4.2023
Roter Himmel
Start: 20.4.2023
The Whale
Start: 27.4.2023
All The Beauty And The Bloodshed
Start: 25.5.2023
Soziale Beziehungen im Brennpunkt
Filmfestival blicke in Bochum – Festival 11/22
Herbstzeit – Kinozeit
European Arthouse Cinema Day – Festival 11/22
Sie sind zur Zeit nicht auf der Website angemeldet.
Melden Sie sich hier an, um einen Beitrag zu schreiben.