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Filminfo & Termine

No Direction Home – Bob Dylan
USA 2005, Laufzeit: 201 Min.
Regie: Martin Scorese
Darsteller: Bob Dylan, Joan Baez, Allen Ginsberg, Al Kooper, Dave van Ronk

Meine Meinung zu diesem Film

Play Fucking Loud
Kinokeule (541), 22.09.2006

Diese Dokumentation bringt uns ein legendäres Stück Rockgeschichte näher. 1966 stellte Bob Dylan seine Wandergitarre in die Ecke, zog sich einen coolen Anzug an und steckte den Stecker ein.

Viele haben schon versucht His Bobness Biografie zu schreiben und in letzter Zeit gibt der Meister ja erstmals auch selber Auskünfte, wie z.B. in diesem Film. Was dabei Wahrheit und Legendenbildung ist sei dahingestellt. Erinnert soll nur an die Namensfindung durch Herrn Zimmermann werden. Sein Plaudern ist in diesem Film allerdings kaum erquickend und man erfährt wenig Neues aus seinem Privaten, was mich allerdings auch nicht sonderlich interessiert. Man hört der Sphinx aber einfach gerne beim Reden zu.

Was jedoch diesen Film so eindrucksvoll für mich macht, ist die unglaubliche Fülle von Archivmaterial die Martin Scorseses Team zusammengetragen hat und dadurch dem Vergessen entreißt. Wer kennt schon die alten Bluesmusiker, auf die sich Dylan bezieht? Hier kann man sie noch einmal sehen und hören. Wer kennt die Mechanismen der Musikbranche? Hier erfährt man aus erster Hand wie Dylan seine ersten Verträge bekam. Wie lernten andere Künstler Dylan in den Sechziger kennen? Hier berichten Joan Baez, Allen Ginsberg, Pete Seeger und viele, viele andere.

Der Fokus des Filmes liegt dabei zum Glück eindeutig auf Dylans Musik. Geklammert werden die vielen Interviews und Einspielungen durch ständige Ausschnitte aus dem ?Judaskonzert? 1966. Die Anfeindungen des Publikums konterte Dylan mit seinem legendären ?Play Fucking loud? an die Band. Hier manifestierte sich eine der bemerkenswertesten Wandlungen in der Kunstgeschichte. Die Idee und die Umsetzung von Dylan waren einzigartig, leider verschreckte er dadurch sein altes Hippie Publikum, was wiederum eigene Zweifel an seiner Kunst hervorrief. Dylan widerstand den Anforderungen und wurde dadurch zum Vorbild eines autonomen Künstlers. Nach der nervenden Englandtour 1966 sehen wir Dylan ausgebrannt und zynisch, das eigene Publikum verachtend. Danach trat er 8 Jahre nicht mehr auf. Angeblich nach den Folgen eines Motorradunfalls (5 Sterne).

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