I, Tonya
USA 2017, Laufzeit: 120 Min., FSK 12
Regie: Craig Gillespie
Darsteller: Margot Robbie, Allison Janney, Sebastian Stan
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Sportler-Film als Milieustudie
Die Skandal-Eisprinzessin
„I, Tonya“ von Craig Gillespie
An die US-Sportlerin Tonya Harding, die als erste Frau Ende der 1980er mit einem „dreifachen Axel“ Eiskunstlauf-Geschichte schrieb, erinnern sich wohl nur noch hartgesottene Fans. Ein solcher muss man aber nicht sein, um von diesem auf Interviews mit Harding und ihrem Ehemann Jeff Gillooly beruhenden, stilistisch außergewöhnlichen Bio-Pic fasziniert zu sein.
Der Film entfaltet sich als Fake-Dokumentation um Harding (Margot Robbie) als vulgäre, aber auch tragische Antiheldin; er setzt eindrucksvoll ihr Können auf dem Eis in Szene, interessiert sich aber vor allem mit viel bitterem Witz für ihren privaten und sozialen Hintergrund: ein unterprivilegiertes Milieu, dessen Härte Hardings eigene Härte verständlich macht. Ein beklemmendes Porträt eines (moralisch) verwahrlosenden, brutalen Amerikas.
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