FC Venus
Deutschland 2006, Laufzeit: 100 Min., FSK 6
Regie: Ute Wieland
Darsteller: Christian Ulmen, Nora Tschirner, Heinz Hoenig, Florian Lukas, Anneke Kim Sarnau, Andreas Guenther, Katrin Wrobel, Stefanie Mühlhan
Die Fußball-WM ruft. Zeit, das Fass vom Geschlechterkampf noch einmal aufzumachen: Eine abstruse Wette führt zum (zweit)verrücktesten Fußballspiel, bei dem die Spielerfrauen als FC Venus ihre Männer besiegen und auf immer von ihrer Sucht kurieren wollen." Du kannst deinen Mann aus dem Verein nehmen ? aber nicht umgekehrt!" Paul ist da nicht anders, natürlich nicht, so sehr sich das Anna auch wünschen mag. Ihre fußballlos glückliche Beziehung: nur Lug und Trug. Selbst Pauls Vernichtung seiner Dauerkarte für Hertha BSC: nichts als böser Schein. Als Pauls alter Heimatverein Eintracht Imma 95 ihn im Abstiegskampf um Hilfe ruft, bricht Annas Kartenhäuschen ein. Statt der Konstruktion moderner Großstadtarchitektur darf sich die junge Bauingenieurin nun der Statik von Ziegenställen widmen, während sich Pauls Vorwand für den Umzug in die Wallapampa, bei seinem alten Kumpel Steffen in die Kanzlei einzusteigen, immer mehr als billiges Alibi heraus kristallisiert. König Fußball regiert die Welt. Effenberg-Bettwäsche, Kunstrasen im Schlafzimmer und die Aussicht, dass ihre Hochzeit gekrönt wird vom einzig wahren Geschenk für einen Fußballfan: ein Ticket fürs WM-Finale; selbstverständlich ohne Frau. Verdammt auf eine Existenz am Spielfeldrand versucht Anna verzweifelt mit ihren Leidensgenossinnen am Männerstammtisch, den Frust mit Wodka von der Seele zu spülen. Ein verhängnisvoller Vollrausch, der eine noch abstrusere Wette gebiert. "Elf Hausfrauen müsst ihr sein", hallen die Hohngesänge der Männer durchs Vereinsheim, nicht ahnend, dass sich unter ihren spielberechtigten Sexpartnerinnen aus dem letzten Jahr manch hochkarätiger Gegenspieler verbirgt. Was ein Klamauk, doch irgendwie wunderbar. Das finnische(!) Original zählte in seiner Heimat zu den Blockbustern des letzten Jahres, und auch die deutsche Fassung hat das Zeug dazu. Dabei kommt eine derartige Klamotte eigentlich Jahre zu spät. Längst grassiert die Fußball-Grippe auch unter der weiblichen Bevölkerung, doch das tut dem noch einmal liebevoll auf heiligem Rasen zum Showdown hochstilisierten Geschlechterkampf keinen Abbruch. Schließlich bestimmt wahre Leidenschaft die Liebe wie den Fußball ? Abstieg hin oder her ? auf immadar.
(Lars Albat)
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