Dunkirk
USA 2017, Laufzeit: 106 Min., FSK 12
Regie: Christopher Nolan
Darsteller: Fionn Whitehead, Mark Rylance, Tom Hardy, Cilian Murphy, Kenneth Branagh
>> www.warnerbros.de/kino/dunkirk.html
Das Pech der späten Geburt
Matt513 (236), 12.11.2018
Bewegte rein gar nichts in mir. Nolans Herangehensweise (u.a. Teilung in Land-See-Luft) erweist sich als untauglich, die Dramatik der Ereignisse für den Zuschauer einzufangen.
Die Inszenierung ist schwach. Einschläge eines Bombenabwurfs laufen sekundenlang auf ein paar Soldaten am Strand zu, die seelenruhig stehenbleiben und warten, bis sie getroffen umfallen dürfen. Wenn Nolan so die Unerfahrenheit der jungen Soldaten ausdrücken wollte, ist es das verkehrte Mittel.
Ihr Schicksal nimmt einen kaum mit; nicht zuletzt auch deshalb, weil Nolan den Kardinalsfehler begeht, seine Charaktere nicht für den Zuschauer einzuführen. Das machte Spielberg eingangs von Saving Private Ryan zwar auch nicht, aber bei ihm wird das durch die schiere Wucht der Bilder kompensiert. Diesen Trumpf bietet Nolan nicht auf.
Den Terror, den die eingeschlossenen Soldaten erlebt haben sollen, kaufe ich ihm also nicht ab. Es reicht nicht, verzweifelt auf Flugblätter oder ängstlich gen Himmel blicken zu lassen. Und der Soldat, der in die Brandung läuft, um den Kanal zu durchschwimmen – fast lächerlich. Das mag historisch vielleicht so gewesen sein, aber für den Film ist es kontraproduktiv.
Nee, der prominent gesetzte, knackige Zwölfzylindersound der „unsterblichen“ Spitfire reicht nicht für einen guten Kriegsfilm. Wie es scheint, Nolans Pech der späten Geburt (zum wiederholten Male) insofern, als daß mit Spielbergs tief bewegenden Kriegsbildern am Strand die Latte bereits sehr hoch liegt (und mit Kubricks Dimensionen überschreitender Expedition ins Weltall ja auch).
Und angeblich gibt seine Taschenuhr den Takt im Soundtrack vor. Für was?? Ein durchschaubarer Versuch, für Spannung zu sorgen (was mit anderen Mitteln nicht gelungen ist), finde ich.
Ein echter Antikriegsfilm...
Olli (71), 22.10.2017
Zum Schluss aber wieder der Wir-Schaffen-Das-Ausblick auf den Krieg. Schade eigentlich.
Dramatischer Dokumentarfilm
woelffchen (583), 09.08.2017
Mit großem Aufwand und einigen Stars inszeniert Christopher Nolan ein bildgewaltiges, bewegendes Historienkino in dem sowohl ein Überblick über die geschichtliche Gesamtlage vermittelt wird als auch Einzelschicksale zur Sprache kommen. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß immer nur über den „Feind“ gesprochen wird und erst in der Schlußszene ein paar deutsche Soldaten auf der Leinwand erscheinen. Fazit: Sehenswert
Spannend, etwas blutleer
Nick (40), 29.07.2017
Ein spannender, unkonventionell inszenierter Kriegsfilm voller klaustrophobischer Situationen, der zeigt, dass es im Krieg vor allem darum geht, irgendwie zu überleben. Positiv fand ich, dass kein Schlachtengemetzel gezeigt wird, tatsächlich war wie in einem 50-Jahre-Streifen kein einziger Tropfen Blut zu sehen. Dass man den Film etwas 'wegkonsumiert' und schnell abhakt, liegt vielleicht daran, dass uns die Charaktere nicht wirklich nahe gebracht werden. Trotzdem: originell, gut gemacht, empfehlenswert.
Direkt aber distanziert
otello7788 (543), 27.07.2017
Es stimmt schon, dass Nolan hier wieder eine neue Erzählweise gefunden hat. Einen solchen Film gab es noch nicht. Nahezu nichts wird erklärt, Krieg findet statt. Parallel komplex erzählt. Handwerklich überragend, man ist mitten im Geschehen. Vor allem als das Schiff untergeht kann man das Bersten des Stahls fast spüren. Der Ton ist überwältigend.
Allerdings hat mich der Film erschreckend kalt gelassen. Während mich "Saving Private Ryan" fassungslos und geschockt aus dem Kino hat kommen lassen, hat "Dunkirk" kaum emotionale Wucht. Trotzdem unbedingt sehenswert.
„Alle unsere Handlungen haben miteinander zu tun“
Julius Feldmeier über „Mein Ende. Dein Anfang.“ – Roter Teppich 12/19
Krachendes im Advent
Und über die Möglichkeiten des vorweihnachtlichen Müßiggangs – Vorspann 12/19
Perspektiven jenseits des Patriarchats
Das blicke-Festival im endstation-Kino, Bochum – Festival 11/19
Blicke ins Ruhrgebiet und in die Ferne
Das Blicke-Filmfestival steht vor der Tür – Festival 11/19
Ein Star mit großem Einfühlungsvermögen – Kinoprogrammpreise in Köln verliehen
Was Kubrick sagt...
Über Verantwortung und Aufgabe der Filmkritik – Vorspann 11/19
Cunningham
Kinostart: 19.12. 2019
The Peanut Butter Falcon
Kinostart: 19.12.2019
„Corinna Harfouch ist eine Klasse für sich“
Jan-Ole Gerster über „Lara“ – Gespräch zum Film 11/19
Der geheime Roman des Monsieur Pick
Kinostart: 26.12.2019
Die Sehnsucht der Schwestern Gusmão
Kinostart: 26.12.2019
Zwingli, ein europäischer Sozialreformer aus der Schweiz
NRW-Premiere von „Zwingli – Der Reformator“ am 22.10. in der Lichtburg, Essen – Foyer 10/19
Befehle aus der Hauptstadt
Premiere: „Deutschstunde“ mit Stars wie Tobias Moretti oder Ulrich Noethen am 1.10. in der Lichtburg Essen – Foyer 10/19
„Das sind wirklich gefährliche Leute“
Jamie Bell über „Skin“ – Roter Teppich 10/19
Hallo Nachbar!
Sitze in Kinos werden breiter und weniger – Vorspann 10/19
„Der Film brauchte eine Bildgewalt“
Christian Schwochow über „Deutschstunde“ – Gespräch zum Film 10/19
Die PiS-Partei sitzt am Familientisch
KURZ.FILM.TOUR 2019 vom 5. bis 11. September in der Lichtburg Oberhausen – Foyer 09/19
„Ohne Gerechtigkeit keine Schönheit“
„Machuca, mein Freund“ mit Zeitzeugengespräch in Bochum – Foyer 09/19
Panfrikanismus
Ein Festival für den afrikanischen Film – Festival 09/19
Kurz und knackig - Eintritt frei für Kurzfilme in Oberhausen
Kurz.Film.Tour. in der Lichtburg Oberhausen – Foyer 09/19
Mit 90 Jahren fängt das Leben an
„Frau Stern“ und Publikumsgespräch mit Produzent Adrian Campean in Essen – Foyer 09/19
„Das Thema war in der DDR absolut tabu“
Bernd Böhlich über „Und der Zukunft zugewandt“ – Gespräch zum Film 09/19
Digitale Zeiten
Stell dir vor, es ist Kino und es gibt keinen Film – Vorspann 09/19
„Zombie-Filme fordern zur Selbstreflexion auf“
Regisseurin Carolina Hellsgård über „Endzeit“ – Gespräch zum Film 08/19
„Sex-Tourismus ist ein interessantes Phänomen“
Anne Ratte-Polle über „Es gilt das gesprochene Wort“ – Roter Teppich 08/19
Sie sind zur Zeit nicht auf der Website angemeldet.
Melden Sie sich hier an, um einen Beitrag zu schreiben.