Chiko
Deutschland 2008, Laufzeit: 92 Min., FSK 16
Regie: Özgür Yildirim
Darsteller: Denis Moschitto, Moritz Bleibtreu, Volkan Özcan, Fahri Ogün Yardim, Reyhan Sahin, Lilay Huser, Philipp Baltus, Hans Löw, Lucas Gregorowicz, Pheline Roggan
Chiko träumt vom weißen Benz, er glaubt an Gott, weil alle Respekt vor ihm haben, und er will das Viertel übernehmen: Der Hamburger Straßengangster hat einiges vor in diesem Kiezabenteuer.
Mit coolem Hamburger Slang und ungewohnt tough verkörpert Denis Moschitto („Süperseks“) den jungen Halbstarken, der dem Milieu, in das er einsteigen will, nicht gewachsen ist, weil er nur im Affekt konsequent und kaltblütig genug handeln kann. Moritz Bleibtreu verkörpert dabei den zweischneidigen Gangster und Familienvater Brownie, der Chiko großmütig den kriminellen Einstieg eröffnet, ihn aber ebenso zum Brudermord anstiftet. Regisseur Özgür Yildrim zitiert amerikanische Vorbilder von Scarface bis zum Paten. Ein etwaiges Anliegen, die harte Kiezrealität zu spiegeln, geht bei derlei Zitaten und coolem Electro nicht immer auf. Was bleibt ist aber ein tragisches Abenteuer mit überzeugenden Darstellern. Ein Abenteuer, in dem wiederum der Held irgendwann erkennen muss, dass es kein Abenteuer ist.
(Hartmut Ernst)
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