Das neue Festival U-TOPIA ist ein Muss für alle Liebhaber von experimentellen Klängen elektronischer Musik. International bekannte Live-Acts und DJs präsentierten in multimedialen Nächten ihre am Computer komponierten Werke. Begleitet wurden die teils schrägen Töne mit Visuals auf riesigen LED-Leinwänden von VJs - Visual Jockeys. Höhepunkt des Festivals war die Live-Performance im FZW der Kult-Elektroniker der 1990er Jahre, „Mouse on Mars“.
Neben lokalen Klangkünstlern wie Mahan, N, Dubbucaneerz oder Rother/Nush brachten international bekannte DJs das View - die Disko im U – zum Kochen. Andhim, Frank Bretschneider und Oval sorgten hier mit Blick über Dortmund für tanzbare Sounds der Club-Kultur. Aber auch Workshops für Musiker und Produzenten und Abende in der DJ-Lounge im Ruby waren Teil des Festivals.
Künstlich erzeugte Sounds muss man mögen und nicht immer kann man zu experimentellen Klängen tanzen. Rasende Bilder auf riesigen LED-Leinwänden, elektrische Lichter, hohe Frequenzen oder dröhnende Bässe – die Schmerzschwelle von 130 dB schien für das ungeübte Ohr zum Teil erreicht. Doch Videoinstallationen, die das gesamte Foyer des U beleuchten, sorgten für visuelle (An-)Reize. So verschwand die Hamburger Kombo „incite“ fast vollständig in ihren Installationen. Doch nicht nur schwammige Bilder sondern auch ästhetische Videos wie eine Reise über die Dächer von Berlin machten die Elektronik sehenswert.
Im Kontrast zu schrillen Tönen stand die Ausstellung „Sounds like Silence“. Hier dreht sich alles um das Werk von John Cage von 1962 namens „4’33“: Wie klingt eigentlich Stille? Und gibt es das überhaupt? Über Kopfhörer kann man sich „ambient sounds“ anhören – Umgebungsgeräusche, die immer da sind. Denn still ist und war es nie. Schon gar nicht im U bei U-TOPIA.
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