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Das Künstlerquartett
Foto: privat

Die Kunst des Blickkontakts

12. Mai 2020

„Augenblick – Gesichter einer Stadt“ in Unna

Wer in den vergangenen Tagen in der Innenstadt von Unna unterwegs war, wird dort Menschen mit Masken gesehen haben – wie in unzähligen Städten weltweit. Was Unna jedoch von anderen Städten unterscheidet, ist, dass man Menschen mit Masken hier höchstwahrscheinlich auch auf großformatigen Schwarzweiß-Fotos gesehen hat, auf denen lediglich die Masken farbig waren.

Was man hier erblicken kann, ist das Projekt „Augenblick – Gesichter einer Stadt“, eines Künstlerquartetts, das aus Sabine-HannaH Johr (Malerei und Plastik), Jutta Hellweg (Grafiken und Malerei) sowie Frauke und Dietmar Nowodworski (Kinetische Skulpturen und Rauminstallationen) besteht. Frauke Nowodworski berichtet: „Wir können unser Atelier, das Arthaus Nowodworski auf absehbare Zeit nicht öffnen und haben als bildende Künstler kaum Möglichkeit, uns zu präsentieren.“ So kam die Idee zur „FREI - LUFT - GALERIE“ auf. Hier, in der Innenstadt von Unna, sind insgesamt 48 Bilder zu finden. Heute könne man „mit dem ausreichenden Abstand die Bilder anschauen, auf Entdeckungsreise gehen und seine Stadt neu entdecken.“

Unterstützung bekamen die Vier bei dem Projekt, das innerhalb von nur zwei Wochen auf die Beine gestellt wurde, vom Kulturbereich der Stadt Unna, den Stadtwerken Unna und nicht zuletzt den Bürgern der Stadt, wie sich Frauke Nowodworski freut: „Wir wollten die Bürger mitnehmen. Darum sind wir auf die Straße gegangen und haben Passanten gefragt, ob sie sich für das Projekt fotografieren lassen würden. Und ganz viele haben zugesagt.“

Foto: privat

Die Intention der Künstlergruppe sei es nicht nur, Kunst in die Stadt und „Leben in die Straßen“ zu bringen, sondern auch „zum Verweilen einzuladen, zum Wahrnehmen und zum Nachdenken über diese surreale Phase, die wir gerade durchleben.“ Und eines der Symbole dieser Phase sind Schutzmasken. Es seien jedoch nicht nur die Masken wichtig, erklärt Frauke Nowodworski: „Es geht uns nicht um die Maske als neues trendy Accessoire, sondern um den Blickkontakt als neue, ungewohnte Art der Kommunikation“. Da der Mund und andere Teile der Mimik verdeckt würden, seien die Augen wichtiger geworden: „Die Maske steht zwar im Fokus, aber es geht auch um die Augen.“

Und das Projekt kommt gut an. Bisher sei es von den Bürgern ausschließlich positiv aufgenommen worden. Frauke Nowodworski resümiert zufrieden: „Es macht die Stadt wieder lebendiger.“

„Augenblick – Gesichter einer Stadt“ ist bis einschließlich 20. Juni 2020 im Zentrum von Unna zu sehen.

Jan Turek

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