Seit fünfzehn Jahren arbeitet der Wahlkölner Elmar Imanov als Regisseur, hat mit dem Kurzfilm „Die Schaukel des Sargmachers“ an über 100 internationalen Filmfestivals teilgenommen und über 40 Preise gewonnen. Sein Spielfilmdebüt „End of Season“ war gleichermaßen weltweit erfolgreich. Nun hat Imanov mit „Der Kuss des Grashüpfers“ seinen zweiten langen Film inszeniert, der sich auf poetisch-absurde Weise mit Dingen beschäftigt, die dem Filmemacher selbst wiederfahren sind und seine Sicht auf die Welt nachhaltig verändert haben. In Bernhards (Lenn Kudrjawizki) Leben ist gerade einiges aus dem Gleichgewicht geraten. Mit seiner Freundin Agata (Sophie Mousel) gibt es Probleme, ihre Beziehung droht zu zerbrechen. Auch beruflich läuft es für den Autor gerade nicht so gut. Bernhards Verhältnis zu seinem greisen Vater Carlos (Michael Hanemann) war nie das beste. Gerade, als sich die beiden Männer wieder langsam etwas näherkommen, erhält Carlos die Diagnose, einen Gehirntumor zu haben, der ohne Operation in den nächsten Monaten zum Tod führen wird. Aber auch die Chancen bei einer OP stehen lediglich 50:50. Vor dem Hintergrund dieser einschneidenden Erfahrungen driftet Bernhard durch den Tag, begegnet dabei immer wieder einem menschengroßen Grashüpfer und flüchtet sich in Tagträume, um der Einsamkeit und seinen Problemen zu entfliehen. Genau diese absurd-stilisierten Traumwelten sind es, die „Der Kuss des Grashüpfers“ zu etwas Besonderem machen.
„Wenn es Gold ist, schmeckt es bitter.“ Mit diesem bezeichnenden Satz führt Minenbetreiber Pacífico (Francisco Melo) seine Tochter Carola (Katalina Sánchez) in die Geheimnisse des Goldgräbertums ein. Die beiden wohnen in einer abgeschiedenen Hütte mitten in der chilenischen Atacama-Wüste, wo Pacífico eine illegale Mine betreibt. Tagsüber muss Carola für die Minenarbeiter kochen, abends träumt sie von einem Leben am Meer. Bis sie plötzlich auf sich alleine gestellt ist, nachdem ein Streit zwischen Pacífico und einem seiner Arbeiter eskaliert. Juan Francisco Olea hat in seinem zweiten Spielfilm „Bitter Gold“ ein atmosphärisches Kammerspiel geschaffen, bei dem die karge Landschaft der Atacama-Wüste zur Bedrohung für die Freiheit seiner Protagonistin wird – und den Männern ihre Naivität Carola gegenüber zum Verhängnis.
Außerdem neu in den Ruhr-Kinos: das SF-Drama „Electric Child“ von Simon Jaquemet, die Romanze „Was ist Liebe wert – Materialists“ von Celine Song, die Doku „Monk in Pieces“ von Billy Shebar, der ironische Actioner „Nobody 2“ von Timo Tjahjanto und das Abenteuer „Afterburn“ von J.J. Perry. Dazu starten die Kinder- und Jugendabenteuer „Lilly und die Kängurus“ von Kate Woods und „Sketch“ von Seth Worley.
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