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Death Proof - Todsicher

Death Proof - Todsicher
USA 2007, Laufzeit: 113 Min., FSK 16
Regie: Quentin Tarantino
Darsteller: Kurt Russell, Sydney Tamiia Poitier, Rosario Dawson, Zoe Bell, Rose McGowan, Jonathan Loughran, Michael Parks, James Parks, Eli Roth, Marley Shelton, Tracie Thoms, Mary Elizabeth Winstead, Quentin Tarantino

Stuntman Mike cruised über den Highway und fährt vorzugsweise junge Mädchen über den Haufen. Als der Serienkiller auf eine Gruppe von Stuntwomen trifft, hat sein Treiben schnell ein Ende. Im Presseheft kann man lesen, Tarantinos neuer Film sei "Action-Spektakel, Roadmovie und knallharter Thriller zugleich". Nun ja, davon stimmt so ziemlich nichts. Roadmovie schon mal nicht, weil das Genre sich nicht darüber definiert, dass man auf der Straße fährt, sondern darauf weite Strecken zurücklegt. Actionspektakel trifft auf wohl vielleicht 17,5 Minuten des Films zu, und der 'knallharter Thriller' wird eher durch endlosen Girltalk und das Gegenteil subtilen Spannungsaufbaus unterwandert. Tarantino mit solchen Genrebezeichnungen zu beschreiben, kann aber auch nur schief gehen, liegt doch seit jeher seine Kunst darin, mit Genrekonventionen zu spielen, sie umzustülpen und etwas ganz Eigenes daraus zu basteln. Dieses Mal bastelt er aus den Vorlagen des 70er Jahre Exploitation-Kinos, also jener billig zusammengeschusterten Trashstreifen, die Handlungslogik ignorierend und handwerkliche Perfektion nie erreichend Sex und Crime mit einer Prise Style mischen - gerne moralisch zweifelhaft und vor allem sexistisch. In den USA lief eine kürzere Version gemäß der Vorbilder im Doppelpack mit "Planet Terror" von Roberto Rodriguez, der hier ebenfalls als gekürzter Einzelfilm im August starten wird: Eine Hommage an das Doublefeature des Grindhouse-Cinema, die Tarantino so weit treibt, dass er auch die handwerklichen Mängel wie fehlerhafte Anschlüsse, Kratzer im Bild und die mangelhafte Dramaturgie der Vorbilder kopiert. Was Tarantino nicht kopiert: die Sexploitation der Vorbilder. Denn bei ihm sind die Frauen nicht nur während endlosem Girltalk das Zentrum des Films, sondern sie sind auch die Gewinner ... äh ... innen. Das ist eine moralische Konstante in Tarantinos Filmen, die Jungs im Internet verzweifelt dazu verführt, den Film neu zu interpretieren und die beiden Handlungsteile des Films umzudrehen, um Mike als Gewinner sehen zu können. Für feministische Actionfilme sind sie wohl noch nicht bereit. Ihnen entgeht dann wohl auch die Tatsache, dass Tarantino in "Death Proof" eines der lustigsten Filmenden der Geschichte gezaubert hat.

(Christian Meyer)

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