Lebendige Pflanzen, das Trojanische Pferd und ein Monster reisen bald durchs neun Städte in NRW. Der Grund ist die diesjährige Ausgabe des Bühnenfestivals Spielarten, das zehn ausgewählte Produktionen zeigt. Kaum sind die Ferien zu Ende und die ersten Wochen im Schulstress beendet, da ist in Nordrhein-Westfalen bereits wieder Theaterangebot für Kinder und Jugendliche zwischen 2 und 16 Jahren zu sehen – das ist schon eine große Bandbreite zwischen jungem und sehr jungem Publikum.
Für das ‚abscheuliche‘ Monster jedenfalls sollten die Kleinen bereits Schulkinder sein. Das Physical Comedy Solo mit Trygve Wakenshaw von Toboso zeigt, wie sich mit der Zeit die garstige, zottelige Figur in der Wahrnehmung immer weiter verändert und gar nicht mehr so gruslig ausschaut. Die jüngsten Theaterbesucher besitzen noch die ungefilterte Neugier auf die Welt, sind immer auf der Suche nach dem nächsten Hingucker und erleben im Stück „Eyecatcher“ der niederländischen Gruppe De Stilte mit zwei Tänzer:innen, einer Musikerin und ungewöhnlichen Instrumenten eine Welt ohne Worte. In dieser Welt bewegt sich wohl auch das florale Tanz- und Gesangsspiel „Grün“ der Tanzfuchs Produktion. Komponist Jörg Ritzenhoff will dabei den Kleinsten die Welt der Pflanzen musikalisch näher bringen und die Geräusche ihres Wachstums hörbar machen.
Nun zum Trojanischen Pferd vom Herner Theater Kohlenpott. In seinem Bauch treffen zwei eigentlich verfeindete Jugendliche und der Götterbote Hermes aufeinander. So will die Uraufführung von „Troja – Blinde Passagiere im Trojanischen Pferd“ Vorurteile und neue Sichtweisen miteinander konfrontieren. Mit Vorurteilen befasst sich auch das Stück „Das Problemhaus“ vom Kom‘ma-Theater. Für alle ab 16 Jahren wird die Recherche über Duisburg zu einemTheaterstück, das gesellschaftliche Themen aufgreift, aber vom negativen Zeitgeist vielleicht längst überholt wurde. Es geht um das von vielen Roma bezogene Rheinhauser „Problemhaus“, das vor zehn Jahren bereits zu einem Beispiel für die Herausforderungen und Möglichkeiten einer Stadt im Umgang mit Migration wurde.
Spielarten 2024 | 25.9.-25.11. | div. Orte in NRW | spielarten-nrw.de
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Der Held im Schwarm
„Swimmy“ am Theater Oberhausen – Prolog 10/24
Torero und Testosteron
„Carmen“ am Aalto-Theater in Essen – Tanz an der Ruhr 10/24
„Was dieser Mozart gemacht hat, will ich auch machen“
Komponist Manfred Trojahn wird 75 Jahre alt – Interview 10/24
„Hamlet ist eigentlich ein Hoffnungsschimmer“
Regisseurin Selen Kara über „Hamlet/Ophelia“ am Essener Grillo Theater – Premiere 10/24
Das gab es noch nie
Urbanatix im Dezember wieder in Essen – Bühne 10/24
Bockig und vergnügt
„Das Neinhorn“ in Bochum
Die Zwänge der Familie
„Antigone“ in Duisburg – Prolog 09/24
Jenseits von Stereotypen
„We Love 2 Raqs“ in Dortmund – Tanz an der Ruhr 09/24
Wüste des Vergessens
„Utopia“ am Theater Oberhausen – Prolog 09/24
„Das Publikum braucht keine Wanderschuhe“
Intendant Ulrich Greb inszeniert „Ein Sommernachtstraum“ am Schlosstheater Moers – Premiere 09/24
Künstlerisches (Ver-)Lernen
Das Favoriten Festival 2024 in Dortmund – Prolog 08/24
Gegenwart einer Gegenkultur
„Pump Into The Future Ball“ in der Jahrhunderthalle Bochum – Tanz an der Ruhr 08/24
Das Trotzen eines Unglücks
Die neue Spielzeit der Stadttheater im Ruhrgebiet – Prolog 08/24
„Eine andere Art, Theater zu denken“
Dramaturg Sven Schlötcke über „Geheimnis 1“ am Mülheimer Theater an der Ruhr – Premiere 08/24
Zahlreiche Identitäten
6. Hundertpro Festival in Mülheim a.d. Ruhr – Prolog 07/24
Keine Spur von Rechtsruck
Die Ruhrtriennale 2024 in Bochum, Duisburg und Essen – Prolog 07/24
Körperpolitik und Ekstase
„Tarab“ auf PACT Zollverein – Tanz an der Ruhr 07/24
„Das Risiko war der Neustart“
Die Intendantinnen Christina Zintl und Selen Kara nach ihrer ersten Spielzeit am Schauspiel Essen – Interview 07/24
„Das ist fast schon eine Satire“
Alexander Becker inszeniert „Die Piraten von Penzance“ am Opernhaus Dortmund – Premiere 07/24
Für Groß und Klein im Ruhemodus
Sommertheater in NRW – Prolog 06/24
Piraten von gestern und heute
Die Junge Oper Dortmund zeigt „Die Piraten von Penzance“ – Prolog 06/24
Queen trifft Edith Piaf
„Bye-Bye Ben“ am Aalto Theater Essen – Tanz an der Ruhr 06/24
Non-binär und nicht vergoethet
„Mein Blutbuch“ in der Essener Casa-Theaterpassage – Prolog 06/24
„Es ist ein Weg, Menschen ans Theater zu binden“
Regisseurin Anne Verena Freybott über „Der Revisor kommt nach O.“ am Theater Oberhausen – Premiere 06/24
Grusel und Skurriles
40. Westwind Festival in Essen – Prolog 05/24