Welche Kulturangebote kommen bei der Bevölkerung besonders gut an? Welche Zielgruppen werden angesprochen? Und wer bleibt aus welchen Gründen fern? Das sind nur drei der Fragen, die in einer drei Jahre andauernden Langzeituntersuchung mit repräsentativer Befragung der Bevölkerung in Essen, Oberhausen, Aachen und Herford beantwortet werden sollen. Diese vier Städte haben jetzt die Gelegenheit bekommen, am KulturMonitoring (KulMon) des Instituts für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf) Berlin teilzunehmen – bisher sind schon Köln und Düsseldorf vertreten. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen fördert dieses Vorhaben mit 747.000 Euro an insgesamt 19 Kulturorten, unter anderem am Schauspiel Essen, am Theater Oberhausen und am Stadttheater Aachen.
KulMon ist mit rund 500.000 befragten Besucherinnen und Besuchern seit 2009 das größte Projekt seiner Art in Europa. Ziel ist es, mit den gesammelten Daten die strategische Ausrichtung, das Marketing und die Bildungs- und Vermittlungsarbeit der verschiedenen Häuser und Institutionen zu optimieren. Diese können die Fragebögen in Zusammenarbeit mit dem IKTf bis zu einem gewissen Grad individualisieren und auf ihre jeweiligen Bedürfnisse anpassen. Dafür steht ein Katalog mit mehr als 300 Fragen zur Verfügung, die zusätzlich zu den Standardfragen über Besuchshäufigkeit und -motivation und der Erhebung demografischer Informationen gestellt werden können. „Die teilnehmenden Kulturorte profitieren von einem System, das genau auf die Bedürfnisse von Kultureinrichtungen zugeschnitten ist und gemeinsam mit ihnen weiterentwickelt wird“, erklärt Professorin Vera Allmanritter, die Leiterin des IKTf. „KulMon liefert nicht nur wertvolle Erkenntnisse für einzelne Einrichtungen, sondern schafft durch seinen systematischen Ansatz eine umfassende Datenbasis für die gesamte Kulturlandschaft.“ Zudem unterstützt das IKTf die verschiedenen Kultur- und Bildungseinrichtungen bei der praktischen Umsetzung der Ansätze, die sich aus der Analyse der Daten ergeben. In den Theatern wird die Befragung voraussichtlich zu Beginn der neuen Spielzeit im September beginnen.
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