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Feinstaub machen kann auch Spaß machen
Foto: Stefan Lindauer

„Keine großen Effekte“

22. Dezember 2011

Jürgen Eichel zur Umweltzone aus Sicht des VCD – Thema 01/12 Umweltzone Ruhrgebiet

trailer: Herr Eichel, sind Sie glücklich über die neue Umweltzone im Ruhrgebiet?
Jürgen Eichel:
Glücklich wäre übertrieben. Die nun zusammenhängende Umweltzone ist ein Schritt in die richtige Richtung, fällt aber moderat aus. Erst in einem Jahr werden Fahrzeuge mit roter Plakette nicht mehr in der Umweltzone fahren dürfen. Diese und die Fahrzeuge ohne Plakette machen aber bereits heute nur vier Prozent der PKW aus. Erst im Juli 2014 sollen dann die Fahrzeuge mit gelber Plakette folgen, das betrifft weitere sieben Prozent. Transporter, Lastwagen und Busse, die einen großen Teil des Feinstaubs produzieren, fallen oft unter Ausnahmeregelungen. Insgesamt kann die Maßnahme also keine großen Effekte haben.

Was hätte denn mehr Wirkung?

Jürgen Eichel
Foto: privat
Jürgen Eichel (47) ist Sprecher des Verkehrsclubs Deutschland NRW.

Die im zweiten Teil des Luftreinhalteplans aufgelisteten Maßnahmen zur Förderung der Nahmobilität mit Fuß und Rad, des öffentlichen Personennahverkehrs und zum Mobilitätmanagement sind durchaus spannend. Allerdings ist noch nicht geklärt, wie die Umsetzung vor Ort aussieht. So nennt die Stadt Mülheim als eine wichtige Maßnahme die Verbesserung des öffentlichen Verkehrs; tatsächlich wird dort gerade diskutiert, das Angebot zurückzufahren und eine Straßenbahnlinie einzustellen.

Hat die Umweltzone denn überhaupt etwas bewirkt?
Die Belastung mit Feinstaub ist tatsächlich rückläufig. Das mag an der Umweltzone liegen, aber auch daran, dass neue Autos generell weniger Feinstaub ausstoßen und die alten nach und nach von der Straße verschwinden. Mehr Probleme bereiten die Stickoxyde und der Lärm. Wenn wir die Umweltbelastung durch den Straßenverkehr erheblich senken wollen, müssen wir über weniger Autofahren reden. Das ist aber nicht populär.

Ist die Einteilung der Schadstoffklassen gerecht? Mancher kleine Smart bekommt eine rote Plakette, während eine 300-PS-Kutsche mit Grün durchs Ruhrgebiet fährt.
Klar ist: Fahrzeuge mit grüner Plakette sind nicht automatisch umweltverträglich. Und jemand, der sein Altfahrzeug dafür nutzt, einmal in der Woche einkaufen zu fahren, verhält sich umweltverträglicher als jemand, der mit grüner Plakette täglich von Dortmund nach Essen fährt, obwohl er auch den Regionalexpress nutzen könnte.

INTERVIEW: LUTZ DEBUS

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