Es gibt 12 Beiträge von Tancredi
weitere Infos zu diesem Film | 4 Forenbeiträge
09.11.2007
Literarische Vorlage des Films ist die gleichnamige Novelle von Martin Walser, die 1978 erschienen ist. Der Autor hat ihr ein Zitat von Kierkegaard vorangestellt, aus dem hervorgeht, dass er für keine der beiden Seiten Partei
ergreifen wollte. Dies ist ihm hervorragend gelungen; die Novelle befindet sich in vollendetem Gleichgewicht. Helmut Halm ist der ängstliche und frustrierte Mensch, der Angst hat, aus seiner Situation auszubrechen, Klaus Buch ist
der freischaffende Publizist, der seiner Frau und Anderen seinen Willen aufzwingt, aber mit seinem Leben selbst unzufrieden ist.
Der Film zerstört dieses Gleichgewicht, indem er das Geständnis Hels, Klaus habe ihr das Klavierspiel quasi verboten
und sie gezwungen, ihr Klavier zu verkaufen, einfach weglässt. Die langatmige und nichtsagende Schlussszene des Films, in der Helmut Sabine hinterherschwimmt, bietet dafür keinen Ersatz. Die zyklische Struktur der Novelle, in der Helmut
am Ende Sabine erzählt, wie es zur Katastrophe kam, und dabei den ersten Satz wieder aufnimmt, ist ebenfalls verloren gegangen. Der Film enttäuscht.
weitere Infos zu diesem Film | 5 Forenbeiträge
27.09.2007
Der Film ist etwas für Freunde der Psychoanalyse. Seine Handlung gehorcht nicht der Alltagslogik,
sondern kann vielleicht so beschrieben werden: Hallam träumt, dass er von Kate analysiert und geheilt wird. Sein Trauma: Er hat zwei Jahre zuvor seine geliebte Mutter unter geheimnisvollen Umständen verloren. Wie jede gute Analytikerin übernimmt Kate vorübergehend die Hauptrolle in Hallams Drama.
Versucht man es mit dieser zugegebenermaßen etwas steilen Deutung, dann ordnen sich die Märchenelemente: die böse Stiefmutter, die zwei Schlösser (das Haus am See und das Hotel), das Eindringen in verbotene Kammern, zwanglos ein, ebenso wie
die psychologischen: die Kriegsbemalung Hallams als Regression, der Voyeurismus als gestörtes Verhältnis zu Anderen.
Schon die Zeichentricksequenzen am Anfang und Ende des Films deuten an, dass man ihn vielleicht eher symbolisch sehen sollte. So voreingenommen hat mir der Film sehr viel Spaß gemacht.

Grenzenlos
10. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/25
Sentimental Value
Start: 4.12.2025
Sorry, Baby
Start: 18.12.2025
Herz aus Eis
Start: 18.12.2025
Die jüngste Tochter
Start: 25.12.2025
Der Fremde
Start: 8.1.2026
Ein einfacher Unfall
Start: 8.1.2026
Hamnet
Start: 15.1.2026
Extrawurst
Start: 15.1.2026
Silent Friend
Start: 22.1.2026
Father Mother Sister Brother
Start: 26.2.2026
Marty Supreme
Start: 26.2.2026
The Bride! – Es lebe die Braut
Start: 5.3.2026
Nouvelle Vague
Start: 12.3.2026
La Grazia
Start: 19.3.2026
„Ich wollte mich auf eine Suche nach Kafka begeben“
Regisseurin Agnieszka Holland über „Franz K.“ – Gespräch zum Film 10/25
A Useful Ghost
Start: 26.3.2026
The Odyssey
Start: 16.7.2026
Woher kommt dieser Hass?
Fritz Bauer Forum Bochum: Unlimited Hope Film Festival mit Human Rights Film Awards – Festival 09/25
Ein Spiegel für die politische Mitte
Eröffnung Unlimited Hope Filmfestival im Bochumer Fritz-Bauer-Forum – Festival 09/25
„Es ist vertraut, aber dennoch spannend“
Schauspielerin Barbara Auer über „Miroirs No. 3“ – Roter Teppich 09/25
Am Puls der Zeit
Das 2. Unlimited-Hope-Filmfestival in Bochum und Dortmund – Festival 09/25
„Das Leben ist absurd, nicht der Film“
Regisseur Elmar Imanov über „Der Kuss des Grashüpfers“ – Gespräch zum Film 08/25
Arbeitskampf und Dekolonisation
Das IFFF 2025 in Dortmund und Köln – Festival 04/25
Ungeschönt aufs Leben blicken
32. blicke-Filmfestival in Bochums Endstation Kino – Film 01/25