Anwältin Anne (Léa Drucker) ist fünfzig und lebt mit ihrem Partner Pierre und zwei Adoptivtöchtern in einer Villa bei Paris. Als Pierres 17-jähriger Sohn bei ihnen einzieht, entspinnt sich zwischen Anne und dem Jugendlichen eine verbotene Affäre. Während im deutschen Kino – mangels eigener Ideen – immer mehr französische Komödien ihr Remake erfahren, springt nun auch die für ihre provokanten Filme bekannte französische Regie-Veteranin Catherine Breillat (u.a. „Lolita ’90“, 1988) auf diesen Zug mit auf: „Im letzten Sommer“ kopiert einerseits die dänisch-schwedische Coproduktion „Königin“ (2019), andererseits gelingt es Breillat durch ihr psychologisch präzises Drehbuch und Lea Druckers authentisches Spiel, die Widersprüche im Verhalten ihrer Protagonistin für den Zuschauer nachvollziehbar zu machen, ohne dass man sich mit der Figur der Anwältin identifiziert.
Die Rache der Klavierspielerin: Vor fünfzehn Jahren landete die begnadete Pianistin Jenny (Hannah Herzsprung) für einen Mord im Gefängnis, den sie nicht begangen hat. Jetzt kommt sie, christlich gefestigt, frei und begegnet ihrer Jungendliebe wieder, die ihre Haft verantwortet: Gimmiemore (Albrecht Schuch), ein gefeierter Star. Chris Kraus gelingt mit „15 Jahre“ ein böses Karriere- und Liebesdrama - und eine grandiose Fortsetzung zu seinem Klassiker „Vier Minuten“ aus dem Jahr 2006.
Außerdem neu in den Ruhr-Kinos: Thomas Cailleys fantastisches Drama „Animalia“, Jörg Herrmanns Portrait „Sonntagskind“, Kitty Greens Provinz-Rachethriller „The Royal Hotel“, David Ayers Actioner „The Beekeeper“ und Sophie Barthes' Gesellschaftssatire „Baby To Go“.
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