The Door in the Floor - Tür der Versuchung
USA 2004, Laufzeit: 111 Min.
Regie: Tod Williams
Darsteller: Jeff Bridges, Kim Basinger, Jon Foster, Mimi Rogers, Elle Fanning, Bijou Phillips, Louis Arcella
Auch einige Jahre nach dem tragischen Unfalltod ihrer beiden Söhne leben Marion und Ted Cole noch wie paralysiert. Für den Sommer stellt Schriftsteller Ted den 16jährigen Eddie als Assistenten ein, der sich gleich in die ältere Marion verliebt.Stilvolles Porträt um Trauer und Stillstand.Erfolgreich war Lasse Hallströms Filmversion des John Irving-Romans "Gottes Werk und Teufels Beitrag" nicht zuletzt dank einer sinnvollen Straffung des verzweigten Inhalts. Dass sich Tod Williams' Adaption des Irving-Vielzeilers "Witwe für ein Jahr" auf das erste Drittel der Vorlage beschränkt, darf dem Regisseur und Drehbuchautor ebenfalls als weise Entscheidung angerechnet werden. Den Buchtitel allerdings galt es damit zu verwerfen: Witwe Ruth bleibt hier das vierjährige Mädchen. Ihr zuliebe beschließen Marion und Ted Cole, trotz 'vorläufiger' Trennung weiterhin nah beieinander zu wohnen. Es ist nicht eben die harmonischste Situation, die Eddie mit Antritt seiner Stelle als Teds Assistent vorfindet, wobei der erfolgreiche Kinderbuchautor mit ausgeprägter Alkoholpräferenz und regelmäßigen Affären insbesondere einen Chauffeur benötigt. Statt Finessen der Erzähltechnik lernt denn der Literaturstudent, der schönen Marion auf den ersten Blick verfallen, auch eher die üblichen Wechselfälle der Liebe kennen. Auf breiter Leinwand, in sattem Cinemascope, zeichnet Tod Williams ("The Adventures of Sebastian Cole") das Porträt einer allumfassenden Trauer und zersetzenden Lähmung. In nahezu jedem Bild pocht hier grenzenloser Schmerz, der sich dank zweier fesselnder Interpreten der traumatisierten Eltern nachvollziehbar in zwei verschiedenen Verhaltensweisen äußert: Kim Basinger überzeugt passiv als gezeichnete, versteinerte Mittvierzigerin ebenso wie Jeff Bridges aufgedreht als überkandidelter, etwas schmieriger 'Künstlertyp', der gern auch mal im langen Schlafrock den Tag begeht. So prägend ist die Atmosphäre von Trauer und Tragik, dass sich die komischen Aspekte der Irvingschen Grotesken geradezu verlieren. Lebendiger als sämtliche Charaktere wirken die beiden toten Söhne, präsent als aufs gesamte Haus verteilte Fotogalerie ? ein ungemein effektiver Griff, den Stillstand im fortschreitenden Leben zu illustrieren.
(Kirsten Dyrda)
Echt. Kino.
Gegen den KI-Videowahnsinn hilft nur ein Besuch im Kino – Vorspann 01/26
„Stromberg hat Relevanz für die heutige Zeit“
Ralf Husmann über „Stromberg – Wieder alles wie immer“ – Gespräch zum Film 12/25
Land ohne Kino-Geschichte
Geschlossene Zeitungsarchive verhindern eine umfassende lokale Kinoforschung – Vorspann 12/25
Grenzenlos
10. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/25
Mit dem Rotstift ans Kino
Förderkürzungen bedrohen die Filmfestivals im Ruhrgebiet – Vorspann 11/25
Die jüngste Tochter
Start: 25.12.2025
Der Fremde
Start: 8.1.2026
Ein einfacher Unfall
Start: 8.1.2026
Hamnet
Start: 15.1.2026
Extrawurst
Start: 15.1.2026
Silent Friend
Start: 22.1.2026
Father Mother Sister Brother
Start: 26.2.2026
Marty Supreme
Start: 26.2.2026
The Bride! – Es lebe die Braut
Start: 5.3.2026
Nouvelle Vague
Start: 12.3.2026
La Grazia
Start: 19.3.2026
„Ich wollte mich auf eine Suche nach Kafka begeben“
Regisseurin Agnieszka Holland über „Franz K.“ – Gespräch zum Film 10/25
A Useful Ghost
Start: 26.3.2026
Alpha
Start: 2.4.2026
Der Meister des Filmplakats
Renato Casaro ist tot – Vorspann 10/25
The Odyssey
Start: 16.7.2026
Woher kommt dieser Hass?
Fritz Bauer Forum Bochum: Unlimited Hope Film Festival mit Human Rights Film Awards – Festival 09/25
Ein Spiegel für die politische Mitte
Eröffnung Unlimited Hope Filmfestival im Bochumer Fritz-Bauer-Forum – Festival 09/25
„Es ist vertraut, aber dennoch spannend“
Schauspielerin Barbara Auer über „Miroirs No. 3“ – Roter Teppich 09/25
Am Puls der Zeit
Das 2. Unlimited-Hope-Filmfestival in Bochum und Dortmund – Festival 09/25