Bethlehem
Israel, Deutschland, Belgien 2013, Laufzeit: 99 Min., FSK 16
Regie: Yuval Adler
Darsteller: Shhadi Maryee, Tsahi Halevi, Hitham Omari
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Tödliche Freundschaft
hanslucas (5), 06.02.2014
Eigentlich könnten sie Freunde sein, der 17-jährige Palästinenser Sanfur (Shadi Mar'i) und der ältere Razi (Tsahi Halevy). Diesen Eindruck gewinnt man, wenn man sie nett über Männerthemen plaudern sieht. Doch Sanfur arbeitet schon seit Jahren als Informant für den israelischen Geheimdienstagenten Razi. Sanfurs Aufgabe besteht darin, Informationen über eine Zentralfigur des palästinensischen Widerstandskampfes zu beschaffen – seinen Bruder. Dabei gerät er zunehmend zwischen den Fronten, die sich weiter verhärten, als es zu einem Bombenanschlag kommt.
Ernsthafte politische Themen im unterhaltsamen Thriller-Format, das wurde schon oft versucht. Oft schlecht. Aber der israelische Regisseur Yuval Adler präsentiert mit seinem Erstlingswerk „Bethlehem“ einen klassischen Agenten-Thriller, dem es gelingt, die Komplexität des Nah-Ost-Konflikts aufzugreifen, ohne es als bloße Schablone für spektakuläre und effekthascherische Inszenierungen zu missbrauchen. Wenn es zu aufgebrachten Konfrontationen im palästinensischen Lager oder zu israelischen Einsatzkommandos kommt, dann wird die hitzige Atmosphäre zwischen den Fronten beklemmend eingefangen. Auf eine politische Anklage oder Parteinahme verzichtet „Bethlehem“. Aber die Verhältnisse des Nah-Ost-Konflikts werden mit seinen verhängnisvollen Verwicklungen mitreißend aufgezeigt. Zwischen dem Polit-Thrill schwingt schließlich noch eine spannende Coming-of-Age-Story mit, denn es sind ja nicht nur die politischen Dimensionen, die geschildert werden. Wie es ist, in einem permanenten Krisengebiet aufzuwachsen, das wird hier emotional dargestellt. Das gelingt vielen Sozialdramen nicht.
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