 
		Sie war Friedensaktivistin, Antifaschistin, Bürgerrechtlerin und gewerkschaftlich engagiert: Fasia Jansen brachte sich als Liedermacherin fünf Jahrzehnte lang in den politischen Kämpfen ihrer Zeit ein – vom Protest gegen den Vietnamkrieg bis zu den Streiks bei Hoesch oder Rheinhausen. In den Massenmedien erhielt sie für ihr Engagement keine Anerkennung, so Jansen in einem Interview: „Dieser Boykott kann meine Arbeit nicht zerstören. Ich singe für Jugendliche, für Arbeiter, wende mich an Mitmenschen, für die ich Lieder schreibe, um ihnen Mut zu machen, sie die Kraft ihrer Solidarität erkennen zu lassen.”
Umso erfreulich erscheint die Meldung, dass Jansen jüngst von der „AG Orte der Demokratiegeschichte“ zu den „100 Köpfen der Demokratie“ hinzugefügt wurde. Auch bei der Fasia Jansen Stiftung in Oberhausen begrüßen sie dies als „eine große Anerkennung ihrer künstlerischen und politischen Arbeit. In jedem Fall ist dies eine späte, aber nur zu angemessene Wertschätzung ihres Werkes und ihrer Persönlichkeit“, so Ulli Langenbrinck, Presse-Verantwortliche der Stiftung, für die in dieser Hinsicht noch ein weiterer Aspekt hinzukommt. Denn Jansen, die als nichteheliche Tochter eines liberianischen Botschafters und eines deutschen Zimmermädchens in einem Hamburger Arbeiterviertel aufwuchs, erfuhrt die Gewalt des Naziregimes am eigenen Körper: „Aufgrund ihrer Hautfarbe wurde Fasia als Kind und Jugendliche von den Nazis rassistisch verfolgt“, so Langenbrinck. „Unter anderem bekam sie mit 11 Jahren beim Gesundheitsamt in Hamburg eine Spritze mit unbekanntem Inhalt, die ein schweres Herzleiden verursachte, an dem sie am 29.12.1997 starb.“
Anlässlich ihres 25. Todestages veranstaltet die Stiftung einen Konzertabend für Fasia Jansen. Bereits in den vergangenen Jahren hat sich die Stiftung auf Jansens Wunsch hin damit beschäftigt, ihre Lieder und Texte für die Nachwelt zu sichern. „Damit soll gewährleistet werden, dass ihr Leben und Wirken in der Öffentlichkeit nicht in Vergessenheit gerät“, so Martina Franzke, Vorsitzende Stiftung. Damit hatten sie bereits Erfolg: So beschäftigten sich zuletzt etwa die Künstlerinnen Marny Garcia, Mommertz und Princela Biyaa mit Jansens Lebens und davon ausgehend mit Schwarzen Bewegungen im Ruhrgebiet.
Ich singe, um Mut zu machen: Ein Abend für Fasia Jansen | 29.12. 18 Uhr | Fabrik K14, Oberhausen | 0208 254 75
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