Seit 15 Jahren regieren Recep Tayyip Erdoğan und die AKP die Türkei. Während zu Anfang der Regierungsübernahme damit auch vielerorts Hoffnungen auf eine Öffnung des politischen Prozesses verbunden waren, kann man seit einigen Jahren nur noch eine Zuspitzung der Konfrontation mit Regierungskritikern beobachten, viele sprechen bereits von einer Diktatur. Das politische Klima hat sich spätestens seit der Niederschlagung der Gezi-Proteste 2013 arg verdunkelt und damit auch die Lebens- und Arbeitsbedingungen einer liberal eingestellten Kulturszene verschlechtert. Viele junge Menschen in den Bildungs- und Kreativmilieus verlassen ihre Heimat und bauen sich ein neues Leben im Westen auf. Von diesem Exodus handelt auch „Es geht uns hier gut“ (Orlanda 2017), die Novelle von Barbaros Altuğ, die von den drei jungen Istanbulern Eren, Ali und Yasemin erzählt, die nach der schmerzhaften Gezi-Niederlage in Berlin ein neues Zuhause suchen. Doch wie sich zeigen wird, ist es nicht so einfach, die alte Heimat hinter sich zu lassen. Der Autor lebt zurzeit in Paris, er gründete 1999 die erste Literaturagentur in der Türkei.
Die Lesung und Diskussion in türkischer Sprache wird vom Literaturbüro Ruhr in Kooperation mit der Auslandsgesellschaft NRW, der Alevitischen Gemeinde Dortmund und dem Migrantinnenverein Dortmund veranstaltet.
Über Leben! Barbaros Altuğ – Es geht uns hier gut / biz burada iyiyiz | So 17.9. 19 Uhr | Auslandsgesellschaft NRW | Steinstraße 48, 44147 Dortmund | www.ueber-leben.net
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