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Angelika Kauffmann, Selbstbildnis am Scheideweg zwischen Musik und Malerei, 1794, Öl/Lw, © National Trust Collections
Foto: National Trust Images

Als Malerin mit Mittelpunkt

11. März 2020

Angelika Kauffmann im Kunstpalast Düsseldorf – Ruhrkunst 03/20

Zwei Schlagzeilen machen bei dieser Ausstellung die Runde: „Verrückt nach Angelika Kauffmann“ und „Die macht, was ihr gefällt“ – das eine ist der Ausstellungstitel, das andere das Motto des Kinderprogramms. Beide versuchen, den damaligen Hype um die aus der Schweiz stammende Künstlerin in heutige Worte zu fassen. Die „vielleicht kultivierteste Frau Europas“, wie Kauffmann (1741-1807) von Herder bezeichnet wurde, war Malerin, Zeichnerin und Radiererin. Die Motive ihrer Bilder, die sich den Genres Porträt, Historienmalerei, mythologische und biblische Malerei zuordnen lassen, wurden zudem als Vignetten verwendet: Schon das zeigt, wie populär sie war. Sie gehört zu den wenigen Frauen, die sich in der damaligen Männerdomäne der Malerei durchsetzen konnten. Und sie hat nicht nur Frauen in ihre Historienbilder einbezogen und die Hosenmode für Frauen auf ihren Bildern verbreitet, sondern sie zeichnete auch männliche Akte und war mit Künstlern wie Benjamin West und Joshua Reynolds auf Augenhöhe befreundet. Sie gehörte sogar zu den Gründungsmitgliedern der Royal Academy of Arts in London und hat vier Deckengemälde für das Somerset House gemalt.

In der Inszenierung und der Deutlichkeit der Wandtexte sehr angenehm, bleibt die Ausstellung im Kunstpalast Düsseldorf bei all dem sehr sachlich, sie ist chronologisch geordnet und räumt jedem einzelnen Bild seinen Platz ein. Sie betont also vor allem die klassizistische Malerei mit der ausgewogenen Farbgebung, den weichen Gesten der Protagonisten und den fließenden Formen. Wer sich für Kunstgeschichte interessiert, ist hier am richtigen Ort.

Angelika Kauffmann. Künstlerin, Powerfrau, Influencerin | bis 24.5. | Kunstpalast Düsseldorf | 0211 56 64 21 00

Thomas Hirsch

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