Bis 2017, bevor Felix Krämer zum Direktor berufen wurde, hieß der Kunstpalast „Museum Kunstpalast“. Und noch früher, bevor vis-à-vis ein Neubau errichtet und mit dem Altbau verbunden wurde, handelte es sich hier um das Kunstmuseum Düsseldorf. Es beinhaltet die städtische Kunstsammlung mit ihren Schwerpunkten der Düsseldorfer Malerschule des späten 19., frühen 20. Jahrhunderts und eine bedeutende Glassammlung. Dass die Präsentation von Kunst über die limitierte Sicht des Westens hinausgehen sollte, hat Jean-Hubert Martin als Direktor seit der Eröffnung des Museum Kunstpalast herausgearbeitet. Dass sich die Themen der Kunst über die Jahrhunderte fortsetzen und außerdem die kunsthistorischen Bestände des Museums vorzüglich sind, hat anschließend Beat Wismer mit thematischen Ausstellungen verdeutlicht.
Felix Krämer geht nun einen neuen Weg, indem er die angewandte Kunst und überhaupt die populäre Kultur einbezieht und dezidiert weitere Gesellschaftsschichten erreichen will. Er zeigt Designprodukte und Tendenzen der Fotografie, stellt aber auch Künstler:innen mit Bezug zu Düsseldorf vor. Und er fügt das alles nun zu einer Einheit zusammen in der Neupräsentation der Sammlung. Nach drei Jahren Umbau – zur Beseitigung von Gebäudeschäden und Modernisierungen – hat der Sammlungstrakt unlängst wieder eröffnet, beginnend schon im Neubau in einer schier überwältigenden, aber doch gelassenen, großzügig bespielten Folge von Räumen, Sälen und Übergangsräumen. Die Architektur dazu ist großartig! Die Werke reichen vom Mittelalter – beginnend mit Marienfiguren und kultischen Skulpturen mit Gottheiten aus Kambodscha und Tibet – bis in die Gegenwart, und es ging den Kuratoren des Kunstpalast darum, Zeiten, Stile und Zusammenhänge über die Kulturen und Sparten hinweg herauszuarbeiten. Die Künstlerpersönlichkeit tritt demgegenüber in den Hintergrund, das ermöglicht, weniger bekannte Künstler:innen einzubeziehen, ja, sie an den Meistern zu messen. Natürlich kann dieser komprimierte Ritt durch die Jahrhunderte und die Sparten nur Denkanstöße geben – für die Vertiefung gibt es an anderen Orten Spezialmuseen.
Der neue Kunstpalast | bis auf weiteres | Kunstpalast im Ehrenhof Düsseldorf | 0211 56 64 21 00
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