Am 24. August 1992 steckten Jugendliche das Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen, in dem sich die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber befand, in Brand. Mit Ausrufen wie „Wir kriegen euch alle!“ wurden Molotowcocktails in das Wohnheim geworfen. Mehrere hundert Menschen waren zwischen dem 22. und dem 26. August an den Ausschreitungen beteiligt; tausende Schaulustige applaudierten.
Der Film „Wir sind jung. Wir sind stark.“ erzählt die Geschichten verschiedener Menschen am Tag des Brandanschlages. Jugendliche wie Stefan und Robbie wissen nichts mit ihrem Leben anzufangen und richten ihre Frustration gegen Ausländer wie Lien, die gemeinsam mit anderen Vietnamesen das Sonnenblumenhaus bewohnt. Die fiktiven Personen stehen für die Beteiligten und Opfer der Angriffe, die oftmals nach einer Heimat, einer Perspektive und der eigenen Identität suchten. Ein dunkler Tag im Rostocker Vorort zeigt, wie die vermeintliche Aussichtslosigkeit der Bewohner über ihre Moral siegt und die wohl drastischsten rassistisch motivierten Ausschreitungen der deutschen Nachkriegsgeschichte heraufbeschwört.
Vom 22. Januar bis zum 4. Februar zeigt das Endstation Kino „Wir sind jung. Wir sind stark.“; am 26. Januar werden der Vorführung auch Regisseur Burhan Qurbani und zwei Schauspieler beiwohnen und zu einem Filmgespräch bereitstehen.
Wir sind jung. Wir sind stark. – Vorführung mit Gespräch zum Film | Mo 26.1. 20 Uhr | Endstation Kino
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen?
Als unabhängiges und kostenloses Medium ohne paywall brauchen wir die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser. Wenn Sie unseren verantwortlichen Journalismus finanziell (einmalig oder monatlich) unterstützen möchten, klicken Sie bitte hier.
Wasser, Bildschirm, Kino-Leinwand
blicke-Festival im endstation.Kino in Bochum vom 23.-27.11. – Festival 11/16
Die Studentin und der Kleinganove
Filmklassiker „Außer Atem“ mit Filmgespräch am 11.2. im Endstation.Kino
Das Familienbauwerk Böhm
„Die Böhms – Architektur einer Familie“ am 30.1. mit Filmgespräch im Endstation.Kino
„Ein gordischer Knoten aus menschlichem Versagen"
„Wir sind jung. Wir sind stark.“ im Endstation.Kino – Foyer 01/15
Filme in Zeiten des Umbruchs
„La Villette“/ „Kehraus“ im Endstation.Kino Bochum – Foyer 12/14
Als Frau geboren
„Lakshmi and Me“ im Kunstmuseum Bochum – Foyer 11/14
Flucht ins (Un)Glück
„Fremd“ im Endstation.Kino Bochum – Foyer 06/14
Aufklärung
„Grünkohl, Gifte & Geschäfte“ im Endstation.Kino Bochum – Foyer 04/14
Wer will schon ein Opfer sein?
„Ein Apartment in Berlin“ im Endstation.Kino Bochum - Foyer 03/14
Ruhrpottromantik aus Köln
„Alter Ego“ Im Endstation Bochum – Foyer 01/14
Vom iSlave zum iPhone
"Apple Stories" im Endstation Bochum - Foyer 11/13
„Welches Konzept?“
„Trainer!“ im Endstation Kino Bochum – Foyer 08/13
Glück gehabt?
Die Filmstarts der Woche
Alternative Realität in Tokyo
„Tokyo Sympathy Tower“ von Rie Qudan – Literatur 07/25
Klänge der Gegenwart
Konzertreihe mex im Künstlerhaus Dortmund – Musik 07/25
„Eine Welt, die aus den Fugen ist“
Kulturamtsleiter Benjamin Reissenberger über das Festival Shakespeare Inside Out in Neuss – Premiere 07/25
Schuld und Sadismus
Diskussion am KWI Essen über Lust an der Gewalt – Spezial 07/25
Der Ast, auf dem wir sitzen
Teil 1: Leitartikel – Naturschutz geht alle an – interessiert aber immer weniger
„Der Beton ist natürlich sehr dominant“
Die Kurator:innen Gertrud Peters und Johannes Raumann zu „Human Work“ in Düsseldorf – Sammlung 07/25
Chaos
NRW kürzt bei freien Tanzgruppen – Tanz in NRW 07/25
Der verhüllte Picasso
„Lamentos“ am Opernhaus Dortmund – Tanz an der Ruhr 07/25
Kinofest-Test
Lünen als Versuchslabor für die Kinozukunft – Vorspann 07/25
In der Kunstküche
„Am Tisch“ und Medienkunst im Dortmunder U – Ruhrkunst 06/25
Eine große Ausnahme
Der Pianist Alexandre Kantorow in Wuppertal – Musik 06/25
Von Shakespeare bis Biene Maja
Sommertheater in NRW – Prolog 06/25