Kennen Sie Deutschlands bedeutendsten Literaturpreis für deutschschreibende Autoren mit anderer Muttersprache? Bevor Sie rot werden. Bob Dylan hat damit nichts zu tun. Der Preis heißt Adelbert-von-Chamisso-Preis und man kriegt dafür 15.000 Euro. Schon hier wird klar, nix für Bob Dylan, dafür kauft der sich lieber ’ne abgewetzte Lederjacke. Begleitend zum renommierten Wettbewerb, der seit 1985 ausgelobt wird, fanden 2007 die ersten Chamisso-Tage an der Ruhr statt. Der erste Preisträger war Aras Ören, der ist 1939 in Bebek-Istanbul, Türkei, geboren und ist Literat und Schauspieler, 2012 wurde er in die Akademie der Schönen Künste Berlin gewählt. Im Kulturhauptstadtjahr 2010 kamen dann an der Ruhr die ersten halbjährigen Chamisso-Schreibwerkstätten dazu. Beides wurde vereint, und in diesem Jahr findet alles zusammen im Ruhrgebiet statt: Anfang des Jahres die Schreibwerkstätten in fünf Schulen im Ruhrgebiet.
Eine davon war die Gesamtschule in Gelsenkirchen-Ückendorf. Zusammen mit Nicol Ljubic, der im ehemaligen Jugoslawien geboren wurde und Chamisso-Förderpreisträger 2011 war, entstanden im Blockunterricht über Monate Texte der Schülerinnen und Schüler, die am Ende sogar in einer Edition gedruckt wurden. Auch diese Ergebnisse sind Teil der Chamisso-Tage an der Ruhr 2016. Und die versprechen interessant zu werden. Denn drei Tage lang (9.-11.11.) lernen da fünfzehn mit dem Preis ausgezeichnete Autorinnen und Autoren das Ruhrgebiet kennen – und das Ruhrgebiet sie und ihre Texte. Morgens lesen sie in Schulen und Bildungseinrichtungen, abends in schönen oder besonderen Lesungsorten, den Abschluss bildet eine Gala innerhalb des Dortmunder LesArt.Festivals. Das ist eine der wenigen Möglichkeiten vor Ort die ganze Bandbreite gegenwärtiger Literatur kennen zu lernen, aber auch den Autoren und ihren Texten hautnah zu begegnen. Eintritt frei.
Chamisso Tage: Abschlussgala | Fr 11.11. 19.30 Uhr | domicil, Dortmund | www.chamissoruhr.de
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