The Neon Demon
USA, Dänemark, Frankreich 2016, Laufzeit: 117 Min., FSK 16
Regie: Nicolas Winding Refn
Darsteller: Elle Fanning, Jena Malone, Bella Heathcote, Keanu Reeves, Karl Glusman
>> www.theneondemon.de
Zu Markte getragen
Matt513 (269), 27.11.2017
An Refns jüngstem Oeuvre scheiden sich erneut die Geister. Man könnte nicht sagen, daß er sein Metier nicht beherrscht. Handwerklich ist TND einmal mehr ein Erlebnis, wobei neben den kühlen Ansichten L.A.s sowie der Photoshoots der Score den Film trägt. An einer Stelle klingt es gar, als sei Keith Emerson mitsamt seinem legendären Moog wiederauferstanden.
Man wünschte sich aber, Refns Filme wären abseits der Hochglanzoberfläche zugänglicher. Das Anliegen, einen kritischen Kommentar zum harten Mode(l)business abzugeben, welches junge Menschen vornehmlich weiblichen Geschlechts verschlingt, ist ja herauszulesen. In einer Szene warten porzellanhäutige Nymphen in Unterwäsche geradezu darauf, ihre Haut zu Markte tragen zu dürfen. Schönheit ist nicht alles. Sie ist das Einzige, sagt der Modezar.
Davon ab bleibt vieles symbolisch, kryptisch (die drei Neon-Dreiecke!), unkonkret, dadurch diskutierbar. Ein Film soll vor allem unterhaltsam sein, finde ich. Wenn sein Unterhaltungswert einzig aus seiner Ästhetik besteht, er selbst jedoch verwunderlich ist, ist das nicht optimal. Das ist Refns Version von Arthouse, in dem es wie bei ihm üblich keine Grenzen gibt. Kannibalismus, gar Nekrophilie? Kein Problem!
Drive, der Refn internationale Aufmerksamkeit einbrachte, war wohl ein einmaliger Ausflug in den Mainstream. Was soll man nach Filmen wie Only God forgives und nun diesem hier sagen? Einerseits wäre Hollywood ohne Querköpfe wie ihn um einiges ärmer, andererseits hat er so seinen Stammplatz zwischen den Stühlen sicher. Bei der Premiere seines Films klatschte die eine Hälfte des Publikums, die andere buhte.
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