The Ice Road
USA 2021, Laufzeit: 103 Min., FSK 12
Regie: Jonathan Hensleigh
Darsteller: Liam Neeson, Holt McCallany, Laurence Fishburne
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Spannungsreicher Actionfilm
Waghalsige Rettung
„The Ice Road” von Jonathan Hensleigh
Eigentlich hat Liam Neeson schon vor Jahren in Interviews gesagt, dass er keine Actionfilme mehr drehen möchte. Angesichts seines fortgeschrittenen Alters – Neeson wird im nächsten Jahr bereits 70 Jahre alt – eigentlich gut nachvollziehbar. Aber der Charakterdarsteller, der erst mit jenseits der 50 dank seiner Rollen in der „Taken“-Reihe und in Filmen wie „Unknown Identity“ oder „Non-Stop“ zum Actionrecken geworden war, scheint sich selbst nicht an seine Aussagen zu halten oder zu den mit solchen Angeboten verbundenen Gehaltsschecks nicht nein sagen zu können. So kommt es, dass auch „The Ice Road“ wieder ein spannungsgeladener Actionfilm geworden ist, in dem Liam Neeson seinem Alters-Image einmal mehr gerecht wird.
Er spielt hier den waghalsigen Truckfahrer Mike McCann, dessen größte Schwäche sein jüngerer Bruder Gurty (Marcus Thomas) ist, der mit einer posttraumatischen Belastungsstörung aus einem Kriegseinsatz zurückgekehrt und seitdem geistig behindert ist. Er ist der Grund dafür, warum sich die beiden immer wieder neue Auftraggeber suchen müssen. Nachdem sich in einer Diamantenmine in der kanadischen Einöde ein folgenschwerer Unfall ereignet, sind nun aber Fahrer wie Mike gefragt, die die gefährlichen Eisstrecken kennen und befahren können. Denn die eingeschlossenen Minenarbeiter brauchen innerhalb kürzester Zeit die tonnenschwere Rettungsausrüstung, die nur über die vereisten Wasserwege noch rechtzeitig angeliefert werden kann, bevor den Männern unter Tage der Sauerstoff ausgeht.
Man erkennt schon an der kurzen Inhaltsangabe, dass hier das Potenzial für reichlich Nervenkitzel geliefert wird. Die Handlung ist zudem im April angesiedelt, wenn das Befahren der „Ice Roads“ eigentlich schon viel zu gefährlich geworden ist. Und es hat sich ein Saboteur unter die drei parallel eingesetzten Truckerteams geschlichen, dessen Ziel nicht die pünktliche Anlieferung der Gerätschaften, sondern die Verhinderung derselben ist. Drehbuchautor Jonathan Hensleigh, der hier auch als Regisseur fungiert, kennt das Action- und Eventkino Hollywoods bereits seit Jahren, und hat mit Filmen wie „Armageddon – Das jüngste Gericht“ oder „Stirb langsam – Jetzt erst recht“ auch ordentliche Blockbuster geschrieben. Auch „The Ice Road“ funktioniert im Rahmen des Genres vorbildlich, hält die Spannung über die gesamte Laufzeit stets gut am Köcheln und reduziert die Unwahrscheinlichkeiten auf ein akzeptables Minimum. Auch die gelungene Kombination aus handgemachten Stunts und überschaubaren Effekten aus dem Computer trägt dazu bei, dass man sich als Actionfan hier mitreißen lassen kann. Und Liam Neeson zeigt trotz seines Alters, dass er in solchen Rollen noch immer glaubwürdig ist.
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