Snatch - Schweine und Diamanten
USA 2000, Laufzeit: 103 Min., FSK 16
Regie: Guy Ritchie
Darsteller: Benicio Del Toro, Dennis Farina, Vinnie Jones, Brad Pitt, Rade Serbedzija, Jason Statham, Alan Ford, Michael Reid, Robbie Gee, Lennie James
Eine illustre Versammlung von Gangster- und Ganoven-Visagen ist in Guy Ritchies intelligentem Genre-Puzzle "Snatch" zu bewundern. Ein solch perfektes Casting findet man kaum einmal in vergleichbaren Filmen. Fast zwei Dutzend Figuren agieren nahezu gleichberechtigt auf den verschiedenen, genüsslich verwickelten Plot-Ebenen. Es erscheint müßig, an dieser Stelle den Purzelbäumen und Hechtsprüngen der Geschichte im einzelnen folgen zu wollen. Es geht um edle Steine, kämpfende Hunde und Boxer in der Londoner Unterwelt - und darum, wie jeder jeden übers Ohr hauen will. Achtung Lebensgefahr! Die bösen Bosse sind so böse, dass es wieder eine Freude ist. Ab und zu werden missliebige Gestalten an die (titelgebenden) Schweine verfüttert. Die Killer, Hehler, Dealer sind dermaßen cool und abgebrüht, wie man es mit so viel Spaß und Witz nur äußerst selten vorgespielt bekommt. Brad Pitt zum Beispiel, der von Ritchies Erstling "Bube, Dame, König, GrAs" begeistert war, hat sich ihm für eine kleine Gage angeboten und reiht sich in die krasse Chaotentruppe dieses ausgeflippten Films problemlos und ohne Star-Allüren ein. Als unverständliche Laute grunzender irischer Zigeuner mit superhartem Schlag (der "Fight Club" lässt grüßen!) agiert er gleichberechtigt neben Typen wie Dennis Farina ("Get Shorty"), Benicio del Toro ("Trafic"), Alan Ford und Vinnie Jones. Letzterer trägt im Film den Spitznamen "Bullet Tooth Tony", weil er sich Kugeln, die seinen Körper folgenlos durchsiebten, als Zähne einsetzen ließ. "Franky Four Fingers", "Bad Boy Lincoln", "Boris the Blade", "Turkish" oder "Doug the Head" sind andere einfallsreiche Titulierungen für die erlaucht garstigen Spitzbuben, die das kecke Werk vorführt. Der zu Unrecht als Kultfilm gehandelte "Die üblichen Verdächtigen" sind im Vergleich zu "Snatch" jedenfalls nur öder Kinderkram.
(Heinz Holzapfel)
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
„Viel Spaß beim Film“
Vom Ende der Platzanweiser:innen – Vorspann 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
Was läuft im Kino?
Über die Programmierkunst echter und gespielter Helden – Vorspann 03/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
The Monk And The Gun – Was will der Lama mit dem Gewehr?
Start: 1.8.2024
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24
Sterben
Start: 25.4.2024
Zwischen uns das Leben
Start: 1.5.2024
Der Junge, dem die Welt gehört
Start: 2.5.2024
Bad Director
Start: 9.5.2024
Robot Dreams
Start: 9.5.2024
Nightwatch: Demons Are Forever
Start: 16.5.2024
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Bezeugen, was verboten ist
NRW-Kinopremiere: „Green Border“ von Agnieszka Holland mit Vorgespräch
May December
Start: 30.5.2024
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
Love Lies Bleeding
Start: 18.7.2024
Prognose: Lachstürme
Die Komödie findet endlich ins Kino zurück – Vorspann 02/24
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Alien: Romulus
Start: 15.8.2024
Das Licht
Start: 17.10.2024
Hagen
Start: 31.10.2024
Filmgeschichten, die das Leben schreibt
Neue Dokumentarfilme aus einer verrückten Welt – Festival 01/24