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Eine Schwalbe macht den Sommer
Frankreich 2000, Laufzeit: 103 Min., FSK 6
Regie: Christian Carion
Darsteller: Michel Serrault, Mathilde Seigner, Jean-Paul Roussillon, Frédéric Pierrot, Marc Berman, Françoise Bette, Roland Chalosse, Christophe Rossignon

Sandrine hat es satt, Computerkurse zu leiten, und auch der Moloch Paris schnürt sie ein. Mit 30 träumt sie vom befreienden Landleben, verlässt ihren Freund, nimmt in Kauf, als Modeaussteigerin belächelt zu werden, drückt als Klassenprimus die Landwirtschaftsschulbank und kauft schließlich den Bauernhof des verbiesterten alten Adrien. Der aber will sein Feld nicht gleich räumen und lässt sich ein einjähriges Wohnrecht in den Vertrag schreiben. Das Behauptungsduell im Kampf der Bauerngenerationen nimmt seinen Lauf. Was laut Titel und Handlungsstruktur auch modernisierter Heimatfilm vor dem kameratauglichen Hintergrund der Rhones-Alpes-Region sein könnte, zeigt sich als liebenswerte französische Komödie. Christian Carion versteht sich in seinem ersten Kinospielfilm darauf, die (nicht einmal störend) vorhersehbare Entwicklung im Verhältnis seiner Figurenkonstellation mit wunderbar bissig-trockenem Humor so aufzupeppen, dass es eine reine Freude ist, diese Menschen zu begleiten. Es sind vor allem die kleinen Scherzeinlagen, die hier für großen Anklang sorgen, beuten sie doch nie die Situation für einen billigen Witz aus, sondern charakterisieren stets auch die Menschen selbst sowie ihr Verhältnis untereinander. Selbst einmal etablierte Gags - wie etwa Adriens alter Kumpel Jean im Kampf mit der modernen Technik seines neuen fetten Statussymbols der Marke Volvo - rennen wohlplatziert dezent im Hintergrund durch den Film. Im Zentrum aber stehen die beiden Kombattanten: Mathilde Seigner überzeugt als Sandrine sowohl im Großstadtstyling wie auch als taffe Einzelkämpferin, die den Hof zum Urlaubsdomizil für ökologisch Interessierte aufpoliert und deren natürlichem Charme weder Ziegenherde noch Ex-auf-Besuch widerstehen können. Ihr zur Seite glänzt Michel Serrault als altersstarrsinniger, scheinbar desinteressierter Bock Adrien, der die "Studierte" nur allzu gern auflaufen lässt und zunächst nur hinter ihrem Rücken die sorgenvolle Vaterfigur abgibt, die Bewunderung für ihren Internet-basierten Geschäftssinn äußert. Fast beiläufig - und vielleicht gerade deshalb überzeugend - zeigt "Eine Schwalbe macht den Sommer" dabei, dass der Landlebentraum nicht allein aus frischer Luft und reicher Ernte besteht und die Vorzüge der Großstadt keineswegs per se auf den großen Misthaufen gehören.

(Kirsten Dyrda)

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