Capernaum – Stadt der Hoffnung
Libanon, Frankreich 2018, Laufzeit: 123 Min., FSK 12
Regie: Nadine Labaki
Darsteller: Zain Alrafeea, Yordanos Shifera, Boluwatife Treasure Bankole
>> www.capernaum.de
Aussichtslos
Matt513 (269), 17.02.2019
Zerfiel für mich in zwei Teile. Im ersten lehnt sich der kleine, tapfere Zain gegen die widrigen Verhältnisse auf, die sogar zur Zwangsverheiratung seiner minderjährigen Schwester führen. So kommt der Kleine, eine große Leistung von dem juvenilen Zain Alrafeea, erstmalig mit dem Gesetz in Konflikt. Da hätte der Film schon zu Ende sein können.
Die deprimierenden Verhältnisse darzustellen, über die ganze Generationen junger Menschen im Mittleren Osten und anderswo verloren gehen, das füllt dann die zweite Hälfte. Ich mußte bis zum Schluß daran denken, daß die Überbevölkerung der Dritten Welt längst eine der größten Herausforderungen der Menschheit geworden ist. Gegenden wie eben dort dargestellt platzen schier aus allen Nähten vor lauter jungen, verlorenen Seelen, seit jeher mit Gewalt sozialisiert wie gleich im Vorspann vermittelt. Folgerichtig führt Zains Weg erneut vor Gericht. Diesmal mit der ungeheuerlichen Anklage gegen die eigenen Eltern: Wie konntet Ihr mich in diese Aussichtslosigkeit geboren haben! Es ist zu wünschen, daß die Vereinten Nationen endlich den Weg finden, diesen Gordischen Knoten durchzuhauen. Das Problem einfach nur in andere Teile der Welt auszulagern, ohne es im Kern zu lösen, hat sich jedenfalls nicht als hilfreich erwiesen. Definitiv kein Popcorn-Kino.
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