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Benjamin Katz
Foto: © Horst Ossinger, Düsseldorf

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25. Februar 2016

Die Kunstausstellung NRW in Düsseldorf – RuhrKunst 03/16

Die Große Kunstausstellung NRW – die sich, getragen und organisiert von einem Künstlerverein – heute „DIE GROSSE“ nennt, findet im jährlichen Rhythmus immer um die gleiche Zeit im Ehrenhof in Düsseldorf statt. Sie ist Gast im Museum Kunstpalast, und dieses exponierte Kunstinstitut verpflichtet schon aus sich heraus zu hohem Niveau. Im Grunde thematisiert diese Ausstellung, die aktuelle Werke von über 100 Künstlern zeigt, vorbildlich, wie sich die traditionellen Künstlerausstellungen in Düsseldorf, Darmstadt oder München aus der eigenen Lähmung jahrzehntelanger Selbstpräsentation befreien können und stattdessen profunde Auskunft über den Pluralismus im heutigen Kunstschaffen geben. Über die Teilnahme entscheidet eine Jury, der auch Vertreter des institutionellen Kunstbetriebes angehören. Wer dabei sein will, muss sich also bewerben. „Gesetzt“ sind lediglich die bisherigen Ausgezeichneten des „Kunstpreises der Künstler“, sofern sie teilnehmen möchten. In diesem Jahr sind das unter anderem Victor Bonato, Walter Vogel und Günter Weseler, auf deren Werke man sich wirklich freuen darf. Der Kunstpreis der Künstler – neben dem auch ein Förderpreis verliehen wird – ist aber allein die Sache der Künstler des Vereins. Ausgezeichnet wird eine arrivierte Künstlerpersönlichkeit, die in Beziehung zur Großen Kunstausstellung NRW steht. In diesem Jahr ist dies der Kölner Fotograf Benjamin Katz. Bekannt ist er mit seinen Künstlerporträts von Georg Baselitz, Joseph Beuys oder Gerhard Richter: Bildnisse, stets in s/w, im meist entleerten Raum, die oft die Wahrnehmung vom jeweiligen Künstler geprägt haben, ohne dass man den Fotografen Benjamin Katz, der auch Landschaften, Exterieurs und Stillleben aufnimmt und Großausstellungen dokumentiert hat, selbst kennt. Er bleibt hinter der Kamera. Umso verdienstvoller, ihn jetzt zu ehren. – Und dann doch eine sanfte Kritik an der „GROSSEN“, und zwar an den schauerlichen Nachrufen auf verstorbene Künstler im Katalog: Auch dort wäre die engagierte Differenziertheit, welche die Veranstaltung selbst kennzeichnet, angebracht. Ansonsten: gut.

DIE GROSSE 2016 | bis 13.3. | Museum Kunstpalast in Düsseldorf | 0211 56 64 27 10

THOMAS HIRSCH

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