Um 10 Uhr morgens versammelten sich über 70 Gäste im Kulturzentrum Pelmke, um diesen Vormittag gemeinsam zu verbringen. Bei einem Brunch tauschten sich die Gäste aus, trafen alte Freundinnen, oder lernten auch neue kennen. Doch nicht nur Frauen waren anwesend: Auch Männer nahmen sich die Zeit, und schenkten diesem Tag durch den Besuch der Veranstaltung ihre Aufmerksamkeit. In dem kleinen Frühstücksraum hatten die Gäste zwei Stunden Zeit, um ihr Dejeuner zu genießen. Man merkte die fröhliche Atmosphäre allen Anwesenden an. Es wurde viel gelacht und man erzählte sich Geschichten.
Nach diesen zwei Stunden betrat die Poetry-Slammerin Jule Weber die Bühne – zur großen Freude der Anwesenden. Weber ist mit ihren selbst geschriebenen Texten seit elf Jahren auf Bühnen unterwegs. Diese handeln meist von ihren eigenen Erfahrungen, als junge Mutter: Diese sammelte sie, als sie mit sechzehn Jahren ihr erstes Kind bekam. So erzählte die heute 27-Jährige zuerst ein Paar Worte zu ihrer Person und schaffte es da schon, das Publikum mit ihrer humorvollen Art zum Lachen zu bringen. Danach begann sie, ihre Texte vorzustellen. In ihrem ersten Poetry-Slam erzählte sie von dem Sommer als sie 15 Jahre alt war. Sie schrieb von ihrem Wohnort, erzählte über ihre Pubertät und, Bekanntschaften und über ihre Art, die in dem kleinen Dorf in Südhessen, aus dem sie kam, nicht immer toleriert wurde. Ergänzend erzähle sie von den neuen Ereignissen, welche sie nach ihrer Kindheit erlebte. Abschließend trug sie einen sehr persönlichen Text vor: Sie teilte den Zuhörern ihre Erfahrungen mit, die sie gesammelt hat, dadurch, dass sie früh Mutter wurde. So erzählte sie zum Beispiel „Sobald sie wirklich wissen, wie es wirklich ist, sehen sie mich als Problem“. Doch ließ sie auch keinen Zweifel an der Liebe zu ihrer bald zehnjährigen Tochter aufkommen: „Sie war der beste Zufall meines Lebens“.
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