Es gibt 1 Beitrag von mattheo
weitere Infos zu diesem Film | 3 Forenbeiträge
12.05.2003
Es waren einmal ein paar mutige Filmemacher. Die saßen zu später Stunde beisammen und sprachen: "Lasset uns einen Film drehen, der so deprimierend ist, wie ihn die Welt seit langem nicht mehr gesehen!" Da nahmen sie also einen von schwerem Narzißmus und ebensolchen Libidostörungen ausgemergelten Poeten und bevölkerten dessen Theaterstücke mit nackten, glänzend eingesalbten Menschen, die nichts anderes konnten, als der Welt ihre Angst ins Gesicht zu schreien. Den zagenden Künstler aber paarten sie mit einem gutgebauten und liebenden Weibe, dem es, von Beruf Krankenschwester, an Verständnis für des Partners bizarre Eigenarten nicht mangelte. Als Ingredienzien fügten sie zwei Selbstmordversuche, einen krebskranken Vater, ein aidskrankes Baby (letztere beiden mit tödlichem Ausgang), einen drogensüchtigen Schauspieler, eine todkranke Schauspielerin, eine teure und eine billige Nutte (letztere die gleichfalls todgeweihte Mutter des aidskranken Babys), einen unfähigen Therapeuten und den vorzeitigen Abgang eines Fötus hinzu. Als Schauplatz wählten sie schwermütige Ansichten der großen Stadt Berlin, in die sich so schnell kein Engel mehr verirren würde. Und weil die mutigen Filmemacher um den Magen der mit solchem Gebräu bewirteten Kinobesucher fürchteten, pfropften sie ihrem Gewächs ein Happyend auf, bei dem unser heikles Pärchen, das in Zukunft lieber die Finger voneinander lassen sollte, zu guter Letzt in blumengeschmücktem Reigen in den Sonnenuntergang hinein entschwindet. Mit demselben Schwung habe ich, freilich ohne Blumen, aber erleichtert, das Kino verlassen - nicht ohne neidvoll des schicken Kabrios und der riesigen Zimmerfluchten zu gedenken, die sich die Leidenden trotz allem in der sündhaft teuren Hauptstadt zu leisten imstande waren ...
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
„Alles ist heute deutlich komplizierter geworden“
Julien Hervé über „Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ – Gespräch zum Film 03/24
„Kafka empfand für Dora eine große Bewunderung“
Henriette Confurius über „Die Herrlichkeit des Lebens“ – Roter Teppich 03/24
The Monk And The Gun – Was will der Lama mit dem Gewehr?
Start: 1.8.2024
Bären für NRW-Filme?
21. NRW-Empfang im Rahmen der 74. Berlinale – Foyer 02/24
Bad Director
Start: 9.5.2024
Robot Dreams
Start: 9.5.2024
Das Zimmer der Wunder
Start: 16.5.2024
Nightwatch: Demons Are Forever
Start: 16.5.2024
Furiosa: A Mad Max Saga
Start: 23.5.2024
Mit einem Tiger schlafen
Start: 23.5.2024
May December
Start: 30.5.2024
Was uns hält
Start: 20.6.2024
Führer und Verführer
Start: 11.7.2024
Love Lies Bleeding
Start: 18.7.2024
„Man kann Stellas Wandel gut nachvollziehen“
Jannis Niewöhner über „Stella. Ein Leben.“ – Roter Teppich 02/24
Alien: Romulus
Start: 15.8.2024
Das Licht
Start: 17.10.2024
Hagen
Start: 31.10.2024
Filmgeschichten, die das Leben schreibt
Neue Dokumentarfilme aus einer verrückten Welt – Festival 01/24
„Versagen ist etwas sehr Schönes“
Regisseur Taika Waititi über „Next Goal Wins“ – Gespräch zum Film 01/24