„Die Utopie ist die Realität von morgen.“ Mit diesem Gedanken eines der meistdiskutierten Architekten der Geschichte, Le Corbusier, erforscht der Film „Kraft der Utopie - Leben mit Corbusier in Chandigarh“ von Karin Bucher und Thomas Karrer, was dessen utopische Planstadt Chandigarh in Indien uns heute über Stadtplanung erzählen kann. Erbaut ab 1952 mit 25.000 und geplant für ca. 500.000 Bewohner, erkundet der Film die Alltagsrealität der heutigen Millionenstadt, in der viele Staatsbeamte, Kreative und Intellektuelle leben und die aufgrund der damaligen Vereinbarung im Großen und Ganzen – von Straßen und Beschilderungen über Häuser bis zur Einrichtung – noch so aussieht wie zur Zeit der Entstehung. Das hat Vor- und Nachteile, wie das Regiepaar in ihren Erkundungen und Gesprächen feststellt, ohne eine klare Position einzunehmen.
Alles begann im Jahr 1828, aus dem die älteste erhaltene Fotografie überliefert ist. Heute, knapp zweihundert Jahre später, schießt der Mensch minütlich 500 Stunden Bildmaterial durch den digitalen Äther. Die Regisseure Alex Danielson und Maximilien Van Aertryck vollziehen in „And the King Said, What a Fantastic Machine!“ die Entwicklung nach. Dazu bedienen sie sich vornehmlich an überliefertem Material aus Netz und Archiv und kommentieren die Montage aus dem Off. Das Ergebnis: Ein interessanter, vor allem aber unterhaltsamer Streifzug durch die Geschichte des abgelichteten Bildes. Von Foto-Pionier Eadweard Muybridge über die Brüder Lumière und Leni Riefenstahl landet die Doku schließlich bei Ted Turner, IS-Propaganda und dem Reiz-Overkill im digitalen Netz.
Außerdem neu in den Ruhr-Kinos: Viljar Bøes etwas andere Hunde-Geschichte „Good Boy“, Zelda Williams' Horrorkomödie „Lisa Frankenstein“ und Thomas Stubers Familienabenteuer „Spuk unterm Riesenrad“.
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