Terminator: Genisys
USA 2015, Laufzeit: 125 Min., FSK 12
Regie: Alan Taylor
Darsteller: Arnold Schwarzenegger, Jason Clarke, Emilia Clarke
>> www.terminatorgenisys.de
Mit Spannung erwartete Fortsetzung der epischen Terminator-Reihe.
Old, not obsolet
„Terminator: Genisys“ von Alan Taylor
Der Kreis schließt sich! Und alles ist anders. So in etwa lässt sich dieses Sequel zusammenfassen, das auch Reeboot ist und in dem Arnold Schwarzenegger erneut als Killer-Android antritt. Der Science-Fiction-Actioner setzt an am letzten Teil und spinnt geschickt den Faden zum ersten: Im Jahr 2029 ist Skynet so gut wie zerstört, ein Terminator aber wird per Zeitmaschine ins Jahr 1984 versetzt, um Sarah Connor zu terminieren, ihr Sohn John Connor schickt Kyle Reese hinterher. Der Fan bekommt Gänsehaut, wenn hier unter Einbezug von Originalszenen des ersten Teils der epische Kreis geschlossen wird.
Und dann aber kommt, wie gesagt, alles anders. Dem Drehbuchgespann Laeta Kalogridis („Shutter Island“) und Patrick Lussier gelingt eine engagierte Variante, die ein Familientreffen aus den Vorgängern darstellt und um das Spiel mit sich überkreuzenden Zeitebenen bereichert wird. Hinzu ein kritischer Blick auf die aktuelle Netzwelt-Ohnmacht, eine Prise Star Treksche Borg-Assimilation und jede Menge Zitate und Querverweise, die hier zum einen sympathisch variiert werden, zum anderen auch mal arg zwanghaft aufgesetzt wirken. Zugleich erschafft der Film eigene Floskeln: „I’m old, not obsolet“ ist Schwarzeneggers Running Gag.
Die Besetzung von Jai Courtney („Jack Reacher“) als Reese und Jason Clarke („Zero Dark Thirty“) als Connor geht in Ordnung. Emilia Clarke („Game of Thrones“) als Pendant zu Linda Hamilton, die 1984 Sarah Connor verkörperte, ist indes nicht nachvollziehbar. Clarke könnte glatt als Hamiltons Tochter durchgehen. Der Alterungsprozess von Arnold Schwarzengger hingegen wird augenzwinkernd, aber zugleich hinreichend erklärt.
Was markant auffällt ist, dass die Actionsequenzen überwiegend im Dunkeln spielen. Nur eine einzige Verfolgungsjagd spielt im Tageslicht. Das mag nicht groß aufstoßen, ist aber eine Tendenz, die sich in Hollywood zuletzt auffällig zu etablieren scheint: Große Actioner wie „Pacific Rim“ oder „Godzilla“ betten nahezu alle Actionelemente in Dunkelheit. Das mag produktionstechnisch günstiger sein als ein ungleich detailreicheres Spektakel am hellichten Tag, macht aber einen Film zugleich vorhersehbar. Man weiß: Wenn die Sonne scheint, wird nichts passieren (schauen Sie sich „Godzilla“ noch einmal unter diesem Gesichtspunkt an). Insgesamt gestalten sich die Actioneinlagen in diesem Film grundsätzlich solide, ohne an Wucht und Tempo des Vorgängers heranzureichen. Aber die Story, Kurzweil, Zitatenfreude und das nötige Quentchen Mut kredenzen eine gelungene Fortführung. Und das nicht nur, wenn man bedenkt, um wie viel schlechter man das hätte machen können.
Hinweis: Der Abspann bietet nach den ersten Credits noch einen Nachtrag.
(Hartmut Ernst)
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