Mein blühendes Geheimnis
Spanien, Frankreich 1995, Laufzeit: 105 Min., FSK 12
Regie: Pedro Almodovar
Darsteller: Marisa Paredes, Juan Echanove, Rossy de Palma, Manuela Vargas
Ein kurzer fulminanter Ausschnitt zum schmöckern..:
CemileTS (137), 29.12.2021
Marisa Paredes (Leo) steigt die Treppen auf und begrüßt Ihre Schwester Rossy De Palma (Rosa)
Rosa : „Leo !!“
Leo: „Hallo Rosa“
Rosa greift nach den Tüten von Boutiquen voller Kleidungen die Leo in den Händen trägt.
Rosa: „Was ist denn dadrin“
Leo: „Es sind ein paar Kleider“
Rosa:“Och, das war doch nicht nötig“
Leo: „Wenn Dir etwas nicht gefällt oder nicht passt, nehme ich sie wieder zurück“
Rosa: „egal ob es uns nicht gefällt oder nicht passt, wir nehmen alles“
Rosa schaut in die Tüten „Das ist ja alles ganz neu!;
Sie betreten beide die Wohnung von Rosa. Eine ältere Frau kommt beiden entgegengerannt mit wedelnden Armen:
Mutter: „Meine Tochter ! Leo, mein Kind! Meine Tochter ist gekommen !“
Beide umarmen sich
Leo: „Wie geht es dir Mama“
Mutter: „na wie immer, wie soll es mir denn schon gehen..“
Leo lässt nicht von Ihren Armen und beide gehen ins Wohnzimmer
Leo: „was ist den..“
Rosa: „sie ist seit ein paar Tagen deprimiert“
Mutter: „das Wetter,und dieses furchtbare Madrid..“
Rosa: „ Ja,ja..das Wetter..und ihre Nerven – und die vor allem. Du glaubst ja garnicht wie sie sich aufregt“
Mutter: „halt den Mund du Filzlausgesicht!!“
Alle drei nehmen am Esszimmertisch Platz
Mutter: „immer sagt sie es sind meine Nerven und das ich mir was einbilde..“
Rosa: „was denn sonst“
Leo versucht zu schlichten..
Leo: „hört auf zu streiten, es liegt sicher am Wetter, es geht mir auch so“
Mutter „ach, und die Beine. Die Beine sind schwer wie Mehlsäcke weisst du“
Leo: „ kein Wunder, du musst raus..geh spazieren sonst wirst du immer träger..“
Mutter: „ich bin ja schon wie gelähmt!“
Leo wendet sich zu Rosa zu: „warum nimmst du sie mal nicht mit?“
Rosa aufgebracht: „Ich ?! Sie ist Schuld, sie will ja nirgendwohin“
Mutter: „Wieso soll ich aus den Haus gehen?! Damit mich Skinheads umbringen oder damit mich ein Auto überfährt?! Diesen Skinheads , denen habe ich nichts getan, aber du glaubst nicht wie sie mich ansehen..“
Rosa: „Ach, hör doch auf! Du beleidigst sie und nennst sie Hippie und Schweine!“
Mutter: „wie soll ich wissen ob das Skinheads oder Yupies sind, ich sehe doch kaum noch was“
Rosa: „weil du nicht zum Augenarzt gehst!“
Mutter hebt sich vom Esszimmertisch ab: „ach komm gehen wir zum Sofa rüber, auf diesen Stühlen tut mir das Steissbeinchen so weh, deiner Schwester gefallen die Stühle weil sie vergoldet sind, als ob sie eine Zigeunerin wäre;-“
Leo und Mama nehmen auf den gepolsterten Sofa platz.
Mutter: „hier sitze ich den ganzen Tag und habe die Hände im Schoß, aber ich kann ja auch nichts sehen..“
Rosa: „der Augenarzt sagt schon gar nicht mehr dass sie nach einer Operation wieder besser sehen würde“
Mutter zu Leo: „Rosa will mich andauernd auf den OP-Tisch verfrachten, auf dem OP-Tisch möchte ich aber nicht. Solange ich noch atmen kann bringt ihr mich nicht auf den OP-Tisch. Wenn ich Tot bin, macht ihr mit meinem Körper was ihr wollt!“
Leo: „ Mama, sag so etwas nicht“
Mutter: „ habt keine Angst, ich gehe euch bestimmt nicht mehr lange auf die Nerven“
Rosa: „ so ein Theater macht sie immer wenn man ihr sagt – Geh zum Augenarzt!-“
Mutter zu Leo: „ Leo, eine Operation ist wie eine geschlossene Melone, erst wenn sie geöffnet ist weiss man ob sie gut oder hinüber ist“
Leo grinsend: „ja, da hast du recht“
Rosa neckend zur Mutter rüber: „sie ist jetzt unsere Philosophin“
Mutter: „ die Philosophin leidet an schwere Verstopfung und geht jetzt aufs Klo..ich muss die glyzerinzäpchen schlucken, ohne diese kann ich nicht kacken“ Sie steht auf, geht an Rosa vorbei auf dem Weg zum Klo.
Rosa zu Leo: „Jetzt weisst du wie es ihr geht“
Leo: „ es geht ihr sehr schlecht“
Rosa; „ Sie hat kein bisschen Geduld, am liebsten würde sie ununterbrochen kacken, deswegen nimmt sie jeden Tag diese Glyzerindinger ein“
Das war ein Auszug aus „Mein Blühendes Geheimnis“ ;-)
Geht ein FilmDialog noch besser?! Ja! ...um das zu erfahren solltet ihr den Film sehen, bzw. dieser "klassiker" Ausschnitt lässt sich auf über Youtube abrufen;
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
„Viel Spaß beim Film“
Vom Ende der Platzanweiser:innen – Vorspann 04/24
„Ich mag realistische Komödien lieber“
Josef Hader über „Andrea lässt sich scheiden“ – Roter Teppich 04/24
Was läuft im Kino?
Über die Programmierkunst echter und gespielter Helden – Vorspann 03/24