Le Mans 66 – Gegen jede Chance
USA 2019, Laufzeit: 152 Min., FSK 12
Regie: James Mangold
Darsteller: Matt Damon, Christian Bale, Caitriona Balfe
>> www.fox.de/le-mans-66-gegen-jede-chance
The stars are the cars
Matt513 (269), 13.06.2025
Hier haben wir's einmal mehr mit einem Film nach wahren Begebenheiten zu tun. Und leider einmal mehr einer, der aufgrund eines Drehbuchs mit Luft nach oben narrativ zu einfach gestrickt daherkommt, was sich in einer unangenehmen Dosis an Pathos bemerkbar macht. Ebenso läßt das Bühnenbild sowie die Requisite nicht den Fehler aus, es optisch zu übertreiben, weswegen Mangolds Film allenfalls wie eine bunte, idealisierte Vision der 60er Jahre wirkt. Aber das breite Publikum will ja was fürs Auge haben. Aus diesem Grund wirken Katzins Le Mans von 1971 bzw. Frankenheimers Grand Prix von 1966 viel authentischer. Sie sind schon in der damaligen Epoche entstanden, also hatte man es gar nicht nötig, diese bemüht nachzubauen.
Was den Film indes sehenswert macht, ist die massive Präsenz exquisiter Automobile.Ob das der 275 GTB (in seltenem Silber) bei den Ferraris oder der 300 SL (in üblichem Silber) bei den Agnellis vor der Türe ist, die zahlreichen Boliden in Shelbys Workshop (der auch viel zu clean und aufgeräumt daherkommt) oder die zahllosen Ferraris, Porsches, Jaguars und wie sie nicht alle heißen, wenn es schließlich in Le Mans auf die Jagd geht. Das war schon was. Weniger beeindruckt hat mich dabei das wilde Umhergeschwenke der vermeintlich mithastenden Kameras, welches zu sehr nach computergeneriert ausschaut und einen emotional dann bald außen vor läßt. Wer den Dokumentarfilm TT3D der Tourist Trophy auf der Isle of Man kennt, der weiß, daß man auch mit stehenden Kameras oder solchen, die auf dem Fahrzeug selbst mitfahren, die mitreißende Dynamik eines Rennens sehr gekonnt und überzeugend vermitteln kann.
Was man von der idiotischen Platitüde im deutschen Verleihtitel ("Gegen jede Chance") halten muß, keine Ahnung. Wer hat da keine? Man weiß es nicht. Nach meinem Geschmack sicherlich ein sehr solides Werk, jedoch leider eines, das trotz aller technischen Möglichkeiten der heutigen Zeit deutlich unter den seinen bleibt.
Überragend
Das Auge (345), 19.01.2020
Vor der aktuellen Klimadiskussion erscheint der Film wenig zeitgemäß. Allerdings haut er einen aus dem Kinosessel, wenn man sich in die Zeit der sechziger zurückversetzen kann, wo zwar auch schon klar war, dass Auspuffgase nicht gesund sind, allerdings der Weltuntergang deswegen noch nicht in Sicht war. Im Film geht es um Sportsgeist, unbedingten Siegeswillen, Risikobereitschaft und um Männer, die bereit waren, für ein Ziel alles zu geben. Mir scheint heute eine wenig davon zu fehlen.
Die Rennszenen sind atemberaubend und vermitteln einem Alltagsfahrer, was es bedeutet Rennen zu fahren. Zeitgeist und Kulissen sind liebevoll bis ins kleinste Detail eingefangen bzw. nachgebaut, so dass man tatsächlich glaubt, in den Sechzigern zu sein.
Den Film sollte man im Kino auf der größtmöglichen Leinwand sehen.
Unbedingt empfehlenswert. Meine Frau war auch begeistert, obwohl sie kein Fan von Autorennen ist.
Benzin im Blut
woelffchen (597), 10.12.2019
Vor dem historischen Hintergrund der Rivalität zwischen Ferrari und Ford zu Beginn der 1960er Jahre wird hier mit Hilfe von Matt Damon (als Ken Miles) und Christian Bale (als Carroll Shelby) die Erfolgsstory des Ford GT40 erzählt. Alles in allem ein gut gemachter Rennfahrer-Film, informativ, spannend und voller action, besonders für den Zuschauer, der reichlich Benzin im Blut haben sollte, am besten „Superbenzin“ mit 95 Oktan.
Benzin, Schweiß und Gummi
otello7788 (554), 15.11.2019
Ich habe Autorennen geliebt, als sie noch nicht aussahen wie Computerspiele. Und noch vor "meiner" Senna/Mansell/Prost Ära, war Rennfahren noch dreckiger, gefährlicher und viel waghalsiger. Aus dieser Zeit erzählt dieser Film. Aber er erzählt auch von Freundschaft, Familie, Liebe und Werten. Mit einem überragenden Christian Bale, einer grossartigen Kameraarbeit und sensationellen Rennszenen.
Beim Rennen in Le Mans meint man den Benzingeruch, vermischt mit Schweiß und verbranntem Gummi förmlich riechen zu können. So nah ist man hier dabei.
Mein Film des Jahres und vielleicht der beste Rennfahrerfilm aller Zeiten.
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