John Q.
USA 2002, Laufzeit: 118 Min., FSK 12
Regie: Nick Cassavetes
Darsteller: Denzel Washington, Robert Duvall, James Woods, Anne Heche, Eddie Griffin, Kimberly Elise, Shawn Hatosy, Ray Liotta
Ein Szenario wie in einer der unzähligen Krankenhaus-Serien, die tagtäglich über bundesdeutsche Bildschirme flimmern, entfaltet sich vor dem Auge des Betrachters. Der Fabrikarbeiter John Q. Archibald (Denzel Washington) ist im Grunde ein friedliebender, verantwortungsbewusster Ehemann und Vater. Doch als sein 9-jähriger Sohn Michael (Daniel E. Smith) ernsthaft erkrankt und dringend einer Herztransplantation bedarf, sieht sich John zum Äußersten genötigt. Da seine Krankenversicherung die Kosten nicht übernehmen will und auch von anderer Seite keine Hilfe zu erwarten ist, besetzt der verzweifelte Archibald mit Gewalt eine Notfallambulanz, um die lebenserhaltende Operation zu erzwingen.Das von dem jungen Amerikaner Nick Cassavetes inszenierte Actiondrama klagt mehr oder minder offensichtlich das fehlerhafte US-Gesundheitssystem an, schießt in seiner (berechtigten) Kritik aber ein ums andere Mal übers Ziel hinaus. Tatsächlich torpediert der Film in seiner verkrampft-trotzigen Haltung eher seine Absichten als das er sie sinnvoll unterstützen würde. So bleibt es wie bereits in "Training Day" erneut dem großartigen Denzel Washington vorbehalten, mit Hilfe eines darstellerischen Parforceritts ein im Grunde unscheinbares Dutzendwerk über das Mittelmaß hinaus zu heben.
(Dietmar Gröbing)
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