James Bond 007 - Goldfinger
Großbritannien 1964, Laufzeit: 110 Min., FSK 16
Regie: Guy Hamilton
Darsteller: Sean Connery, Gert Fröbe, Honor Blackman,Shirley Eaton, Harold Sakata, Bernard Lee, Lois Maxwell, Desmond Llewelyn
Der erste 007-Meilenstein
Kühl und objektiv
„James Bond 007: Goldfinger“ von Guy Hamilton
„Es handelt sich nicht um persönliche Rache, 007. Es handelt sich um einen dienstlichen Auftrag. Und wenn Sie ihn nicht kühl und objektiv ausführen können, wird ihn 008 übernehmen.“ Nein, hier wechselt nicht etwa Judi Dench als M mit Daniel Craig als Bond ein paar grundsätzliche Worte. Schon 1964 hegt der britische Geheimagent (Sean Connery) persönlichen Groll auf der Dienstreise, nachdem ein schlechter Verlierer Bonds Bettgefährtin in flüssigem Gold erstickt. M (Bernard Lee) ist entsprechend besorgt, doch natürlich weiß sein bester Mann am Ende, Mission und Persönliches zu trennen. Oder Rachelust und patriotische Pflicht zu vereinbaren.
Nach „James Bond jagt Dr. No“ und „Liebesgrüße aus Moskau“ ist 007 fürs erste etabliert. „Goldfinger“ unterhält und vertieft. Das schlägt sich vordergründig in zynischem, der Verbitterung geschuldetem Witz des Helden nieder. Ebenso aber auch in seinen Vorlieben, wie dem Wodka Martini, der von nun an „geschüttelt, nicht gerührt“ geordert wird. Und es ist der Aston Martin, den Bond jetzt fährt. Auch Figurenkonstellationen bekommen Futter. So mündet die Beziehung zu Q (in der deutschen Synchronisation noch „Ku“ genannt) in jener einvernehmlichen Koketterie, die das Publikum bis heute schmunzelnd liebt.
Mit Gert Fröbe greift man für die Rolle des Schurken erstmals auf einen Filmschauspieler von internationalem Rang zurück. Ein Promi-Gastspiel, das schon bald Tradition ist. Zum Einstand also ein deutscher Darsteller, der einen gastlichen Raum, in dem sich seine Besucher geborgen fühlen, auf Knopfdruck in eine Gaskammer verwandelt. Bitterbös. Und bitterbös ist er, Auric Goldfinger. Nicht minder misanthropisch veranlagt: Goldfingers asiatischer Scherge Oddjob. Ein taubstummer, schmerzfreier Ringer mit einem Hut auf dem Kopf, den er todbringend als Wurfmelone einsetzt. Ein Scherge, dessen Fähigkeiten ins Phantastische reichen. Fähigkeiten, auf die man künftig gern zurück greift und die 13 Jahre später mit Jaws (Richard Kiel) in „Der Spion der mich liebte“ bis ins Groteske übersteigert werden. Und das gelingt dort ebenso stimmig wie schon hier.
Dann der Name aller Namen: Pussy Galore. Ungeschlagen. Zugleich scheinbar widersprüchlich zu der Frau, die ihn trägt, ist doch Pussy Bonds größte Herausforderung im ganzen Film. „Sie können ihren Charme abschalten, ich bin immun“, hält sie dem Agenten mit schwellender Brust entgegen. Ja bitte, es geht doch. Da gibt eine Frau endlich mal ein kühnes Widerwort gegen den selbstverliebten Gockel. Bis sie ihm verfällt. Und das geht ganz schnell. Bis dahin, immerhin, zuckt er kurz auf, der emanzipierte Mittelfinger.
Das Projekt Bond wächst und gedeiht, und der Erfolg belohnt die Filmemacher. „Goldfinger“ verleiht der Kinoreihe ebenso beseelt neue Impulse wie er die Errungenschaften der beiden Vorgänger vertieft. Es kristallisiert sich heraus: Albert R. Broccoli und Harry Saltzman verrichten Großes. Und sie machen sich unvergesslich als mutiges, kreatives, als ebenso saloppes wie durchsetzungsstarkes Produzentengespann.
"The End of ‚Goldfinger‘. But James Bond will return in ‚Thunderball‘"
(Hartmut Ernst)

„Stromberg hat Relevanz für die heutige Zeit“
Ralf Husmann über „Stromberg – Wieder alles wie immer“ – Gespräch zum Film 12/25
Land ohne Kino-Geschichte
Geschlossene Zeitungsarchive verhindern eine umfassende lokale Kinoforschung – Vorspann 12/25
Grenzenlos
10. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/25
Mit dem Rotstift ans Kino
Förderkürzungen bedrohen die Filmfestivals im Ruhrgebiet – Vorspann 11/25
Sorry, Baby
Start: 18.12.2025
Herz aus Eis
Start: 18.12.2025
Die jüngste Tochter
Start: 25.12.2025
Der Fremde
Start: 8.1.2026
Ein einfacher Unfall
Start: 8.1.2026
Hamnet
Start: 15.1.2026
Extrawurst
Start: 15.1.2026
Silent Friend
Start: 22.1.2026
Father Mother Sister Brother
Start: 26.2.2026
Marty Supreme
Start: 26.2.2026
The Bride! – Es lebe die Braut
Start: 5.3.2026
Nouvelle Vague
Start: 12.3.2026
La Grazia
Start: 19.3.2026
„Ich wollte mich auf eine Suche nach Kafka begeben“
Regisseurin Agnieszka Holland über „Franz K.“ – Gespräch zum Film 10/25
A Useful Ghost
Start: 26.3.2026
Der Meister des Filmplakats
Renato Casaro ist tot – Vorspann 10/25
The Odyssey
Start: 16.7.2026
Woher kommt dieser Hass?
Fritz Bauer Forum Bochum: Unlimited Hope Film Festival mit Human Rights Film Awards – Festival 09/25
Ein Spiegel für die politische Mitte
Eröffnung Unlimited Hope Filmfestival im Bochumer Fritz-Bauer-Forum – Festival 09/25
„Es ist vertraut, aber dennoch spannend“
Schauspielerin Barbara Auer über „Miroirs No. 3“ – Roter Teppich 09/25
Am Puls der Zeit
Das 2. Unlimited-Hope-Filmfestival in Bochum und Dortmund – Festival 09/25