Die feine Gesellschaft
Frankreich, Deutschland 2016, Laufzeit: 123 Min., FSK 12
Regie: Bruno Dumont
Darsteller: Fabrice Luchini, Juliette Binoche, Valeria Bruni Tedeschi
>> www.die-feine-gesellschaft.de
Makabre Kapitalismus-Farce
Klassenkampf und Kannibalismus
„Die feine Gesellschaft“ von Bruno Dumont
Seit seinem mit dem Europäischen Filmpreis 1997 ausgezeichneten Debüt „Das Leben Jesu“ hat Dumont mit all seinen Filmen – die leider unsere Kinos meist nicht erreichten – auf provokante Art und mit stilistischer Brillanz humanitäre Fragen aufgeworfen. Diesmal schickt er ein wahrhaft durchgeknalltes Figuren-Arsenal aus inzestuösen Reichen, kannibalistischen Armen und fettleibigem, dumpfbackigen Kommissar in eine makabre Farce zwischen Stummfilm-Slapstick, surrealer Gesellschaftssatire und groteskem Krimi. Da muss man schon manchmal schlucken, um diesen Alptraum durchzustehen, wird aber von dem mit überbordender Spiellaune auftrumpfenden Ensemble, Dumonts inszenatorischer Chuzpe und den hintersinnigen Bildern des großartigen Kameramanns Guillaume Deffontaines immer wieder mitgerissen.
(Rolf-Rüdiger Hamacher)
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