So, jetzt wissen wir es endgültig: Die Abenteuer von „Maggy Garrisson“ sind trotz des Humoranteils kein Zuckerschlecken. „So war das nicht gedacht“ ist der dritte Teil der von Lewis Trondheim geschriebenen und von Stéphane Oiry gezeichneten Geschichte um die arbeitslose Maggy, die in einer Detektei strandet und dort allerlei Abenteuer erlebt. Die lakonische Maggie entpuppt sich schnell als Meisterdetektivin, doch die Herausforderungen nehmen langsam überhand. Inzwischen hat sie einen kriminellen Freund und korrupte Bullen auf den Fersen. Jetzt hat sie zwar endlich einen Job, aber das macht ihr Leben auch nicht leichter. Großartige Serie (Schreiber & Leser). Und noch eine großartige Serie, mit gleich vier Protagonistinnenen: Im dritten Band von „Paper Girls“ landen unsere jugendlichen Zeitreisenden in der Frühgeschichte. Die von Brian K. Vaughn geschriebene und von Cliff Chiang gezeichnete Serie verbindet Humor, Action und coole Sprüche mit einer fantastischen Kulisse und großartigen weiblichen Rolemodels (Cross Cult).
Reale Frauen – Künstlerinnen, Königinnen und Kurtisaninnen – porträtiert Pénélope Bagieu in ihrem Comic „Unerschrocken“. „Fünfzehn Porträts außergewöhnlicher Frauen“, die „feministisch, frei und visionär“ waren. „Revolutionäre Frauen der Weltgeschichte“ werden hier vorgestellt. Das rückt der patriarchalen Geschichtsschreibung sehr schwung- und humorvoll auf den Leib, auch wenn die Biografien mitunter recht tragisch enden (Reprodukt). Und noch eine Comic-Künstlerin: Jillian Tamaki, die gemeinsam mit ihrer Cousine Mariko die viel gefeierte Coming-of-Age-Geschichte „Ein Sommer am See“ veröffentlicht hat, legt mit „Grenzenlos“ eine fantasiereiche Kurzgeschichtensammlung vor, die die unglaublich variantenreiche Erzähl- und Zeichenkunst der Autorin vor Augen führt. Ganze Leben entfalten sich auf nur wenigen Seiten, fantastische Welten eröffnen sich, und doch wohnt den Geschichten im Kern ein sehr emotionaler Realismus inne (Reprodukt)
Jens Harder hat sich nicht weniger vorgenommen als die Weltgeschichte im Comic zu erzählen. Über 1000 Seiten hat er in den Bänden „Alpha… directions“ und „Beta… civilisations“ schon gefüllt. Mit „Gilgamesch“ macht er einen Abstecher zur ältesten schriftlich fixierten Geschichte der Menschheit, bevor es dann im zweiten Teil von „Beta ...“ wieder mit der Menschheitsgeschichte weiter gehen wird: Der Gilgamesch-Epos entstand ca. 3000 v. Chr. und erzählt von einem ungerechten Herrscher, dem die Götter zur Beschwichtigung einen aus Lehm geformten Freund zur Seite stellen. Als dieser sterben muss hadert Gilgamesch mit der Endlichkeit des Lebens. Harder erzählt diese frühe lebensphilosophische Geschichte, die in einigen Punkten Vorbild für die Bibel war – Stichwort Sintflut – in Zeichnungen, die die Bildkunst der Sumerer zitiert (Carlsen). André Franquin, bekannt als Zeichner von Spirou & Fantasio sowie Erfinder von Gaston und dem Marsupilami, hat ab 1977 auch sehr „Schwarze Gedanken“ veröffentlicht. Zum 40-jährigen Jubiläum erscheint nun dieser Sammelband, der nicht nur die düsteren, oft auch politischen Strips, sondern auch zahlreiche Texte, Interviews, Fotos und anderes Hintergrundmaterial zum Autor und seinem wegweisenden Werk versammelt. Ein schmucker Band (Carlsen).
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