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Auch Bela B. von den Ärzten stellte einen Roman vor.
Foto: Stefan Ludwig

Kasse mit Masse

09. April 2019

Ein Rückblick auf die Leipziger Buchmesse 2019 – Literatur 04/19

Im letzten Jahr gab es zum Start der Leipziger Buchmesse einen kräftigen Wintereinbruch. Dieses Jahr hingegen standen alle Zeichen auf Frühling: Der Handel verzeichnet ein Plus von knapp fünf Prozent im Buchverkauf. Die Messe bietet Lesern die Gelegenheit, Autoren zu treffen, und Literaturagenten die Möglichkeit, langjährige Kontakte zu pflegen. Blogger suchen neuen Stoff. Und Ministerien, Handel und Handwerk informieren über Karrieren mit Buchstaben.

Dabei ist die Leipziger Buchmesse im Vergleich zum großen Bruder in Frankfurt immer eindeutiger eine Verbrauchermesse, was die vielen Direktverkäufer an den Ständen der Großverlage in bester Bauchladen-Manier verraten. Und da die Regale der Verlage voll mit Verkaufsexemplaren waren, mangelte es auch nicht an Möglichkeiten, an Urlaubslektüre und kleine bis große Präsente für den nächsten Geschenke-Warenkorb zu kommen. Unterdessen scheinen die psychologischen Preisgrenzen für den Verkaufspreis eines gebundenen Buches völlig weggefallen zu sein: 20-24 Euro sind mittlerweile etabliert und keine Seltenheit mehr.

Ein Blick in Fachkataloge verrät, welche Interview-Strecken längst in Magazinen wie der DB mobil vorgebucht sind und auf welche Großformat-Buchungen für Plakatwände wir uns in den kommenden Monaten freuen dürfen.

Im sonnigen Innenhof zwischen den Messehallen und Medienforen hatten die öffentlich-rechtlichen Hörfunk- und TV-Sender im Großformat aufgefahren. Dort, wo früher die Bild/Viva-Bühne der Europäischen Jugendmesse YOU war, findet 2019 beim Deutschlandfunk Kultur der Kurzauftritt von Ärzte-Drummer Bela B. Felsenheimer statt, der seinen Debütroman „Scharnow" vorstellte.

Thriller-Spezialist Sebastian Fitzek sorgte für lange Schlangen beim Signieren und auch Thomas de Mazière („Regieren") fand sein Medienfenster. Den Bochumer Literaten Frank Goosen („Kein Wunder") führte das parallel zur Buchmesse stattfindende Live-Festival „Leipzig liest" an die Saale. Sein Roman über Menschen, die den letzten Sommer vor der Wende miteinander teilen, hat ordentlich Fuß gefasst.

Die Profis des Verlags Die Werkstatt aus Göttingen mussten sich aufteilen, fand doch in 500 Kilometern Entfernung die litCologne in der Rheinmetropole statt, zu der ihr Autor Ben Redelings eingeladen war. Redelings neues Buch „WER wird Fußball-Quiz-König? 222 Fragen" erschien ganz knapp vor Beginn der Buchmesse. Seine Abende im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund haben bereits Kultcharakter.

Die Leipziger Buchmesse ist immer eine Reise wert und bietet für jedes Interesse es ein reichhaltiges Angebot. Wie bei allen Großveranstaltungen kommt es wohl auf die richtige Dosierung zwischen Informationsaufnahme und Informationsverarbeitung an. Gehen Sie dabei achtsam vor und gönnen Sie sich, was Ihnen guttut.

Nächste Chance: Vom 12.-15.03.2020 auf der nächsten Leipziger Buchmesse.

Stefan Ludwig

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