Bitte berühren: benützen, in die Hand nehmen – gleich an zwei Orten begegnet uns die ungewöhnliche Aufforderung gegenüber Kunst. Die traditionell passive Herangehensweise, der vorsichtige Abstand ist streckenweise aufgehoben, der Betrachter ist einbezogen und animiert, das Kunstwerk zu vollenden.
Es ist gerade einmal 25 Jahre her, da stellte sich die Musikindustrie in Deutschland völlig anders dar, als sie das heute tut: Es gab eine Handvoll Majorlabels, die nach und nach zu breit aufgestellten und international operierenden Konzernen der Unterhaltungsindustrie mutierten, und daneben gab es kaum etwas.
Kaum eine Musicalrolle ist in den Köpfen der Genre-Liebhaber so besetzt wie die der Sally Bowles und des Conferenciers durch Liza Minelli und Joel Grey in der grandiosen Verfilmung von Bob Fosse (1972).
Kulturhauptstadt RUHR.2010. Theater der Welt 2010. Tanzplattform 2010. AGORA 2010. Zweite Biennale Tanzausbildung 2010. The Show must go on. Boomen die Kultur-Events oder die Event-Kultur?
Grönemeyer sang zur Eröffnung für das Ruhrgebiet, natürlich über das Ruhrgebiet. Symphonisch war der Song aufgeblasen, mit Chor und Orchester, ergreifend sein Bekenntnis, wie super alles im Pütt ist – wenn man privat zwischen London und Berlin twistet.
Es ist eine einfache Geschichte. Sie spielt irgendwo am Rande der endlosen Prärie. Ein Mann lebt zusammen mit seiner Tochter in einem Haus am Fluss. Sie leben alleine, die Mutter hat die Familie vor langer Zeit verlassen. Vater und Tochter lieben sich wie Eltern und Kinder das tun.
Der Retter naht. Er hat einen Berg Golddukaten zum Pressetermin mitgebracht. Und einen Esel auch. Der scheißt ihm vielleicht noch ein, zwei Münzen dazu. Wer jetzt an die Wirtschaftskrise denkt, liegt selbstverständlich falsch.
Ein wenig hatte man sich ja schon gewundert. Inmitten von deutschen Kriegstötungen und sich verschärfenden sozialen Antagonismen fällt deutschen Musikanten nichts Besseres ein, sich die Sicherheit der Zweierbeziehung als Gegengift zur „Welt, in der nichts bleibt“ zu wünschen.
Auf der rechten Bühnenhälfte der Kölner Oper thront pyramidenförmig das Gürzenich-Orchester mit roten Fez-Hüten. Soll hier einer der großen Klassiker des Broadways dem „Humba, Humba,Tätärä“ der Kölner Karnevals geopfert werden, fragt man sich verwundert.
Was lange währt, wird endlich gut. So sagt man, aber was ist, wenn nach langer Warterei doch nichts Brauchbares entsteht? Dann ist die Enttäuschung doppelt groß.
Zugstücke und Raritäten
Die Spielzeit 2025/26 an der Oper Köln – Oper in NRW 07/25
Ein Bürgergeschenk
Kostenlose Konzerte in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 07/25
Malerei in schwierigen Zeiten
Julie Mehretu in K21 in Düsseldorf – Kunst in NRW 07/25
Frauen und Favoriten
Opern an Rhein und Ruhr in der Spielzeit 2025/26 – Oper in NRW 07/25
Tastenlegende auf Tournee
Herbie Hancock in der Philharmonie Essen – Improvisierte Musik in NRW 07/25
Chaos
NRW kürzt bei freien Tanzgruppen – Tanz in NRW 07/25
Der Engel der Geschichte
„Die letzten Tage der Menschheit“ an der Oper Köln – Oper in NRW 06/25
Lebendige Musikgeschichte
Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller in Köln – Klassik am Rhein 06/25
Dem Himmel nah
Raimund Abraham auf der Raketenstation Hombroich – Kunst in NRW 06/25
Die Suche nach der Seele
„Rusalka“ in Düsseldorf – Oper in NRW 06/25
Neugier auf Neues
Johanna Summer und Malakoff Kowalski in Düsseldorf – Improvisierte Musik in NRW 06/25
Ausgefallene Begegnung
Herbert Grönemeyer dirigiert in Bochum und Essen – Klassik an der Ruhr 06/25
Kahlschlag in der Freien Szene
Massive Kürzungen der NRW-Kulturförderung drohen – Theater in NRW 06/25
Lustvolle Inspirationsquelle
Das Circus Dance Festival 2025 in Köln – Tanz in NRW 06/25
Alles Posaune
Das Vertigo Trombone Quartet in Neuss – Improvisierte Musik in NRW 05/25
Die Macht der Vergebung
„American Mother“ am Theater Hagen – Oper in NRW 05/25
Lässiger Spott
„Ophelia‘s Got Talent“ am Schauspiel Köln – Tanz in NRW 05/25
Sackschwer
Zamus: Early Music Festival 2025 in Köln – Klassik am Rhein 05/25
Großer Auftritt zum Finale
Der Pianist und Dirigent Lahav Shani in Dortmund – Klassik an der Ruhr 05/25
Tiefgründige Leichtigkeit
Marc Chagall in der Düsseldorfer Kunstsammlung NRW – Kunst in NRW 05/25
Gegen Genderklischees
Eine Operetten-Wiederentdeckung in Köln – Oper in NRW 05/25
19 neue Standorte
KulturMonitoring in NRW wird ausgeweitet – Theater in NRW 05/25
Kindheit zwischen Flügeln
Anna Vinnitskaya in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 04/25
Klaviertrio am Puls der Zeit
Das Pablo Held Trio auf der Insel – Improvisierte Musik in NRW 04/25
Über Glaubensfragen
Mendelssohns „Elias“ am Theater Krefeld-Mönchengladbach – Klassik an der Ruhr 04/25